Das Leitungsgremium des protestantischen Dachverbandes in Europa GEKE legte auf seiner Sitzung vom 24. bis 26. Februar im niederländischen Utrecht das Thema für die 6. Vollversammlung der "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft" fest.
Delegierte aus 104 Mitgliedskirchen der GEKE werden vom 12. bis 18. September 2006 unter dem Motto "Gemeinschaft gestalten – Evangelisches Profil in Europa" in der ungarischen Hauptstadt Budapest über die künftigen Arbeitsschwerpunkte dieser protestantischen Kirchengemeinschaft beraten. Dabei werden auch die Ergebnisse der bisherigen Lehrgespräche mit den Anglikanern, Baptisten und Orthodoxen vorgelegt und über eine Fortsetzung der Dialoge entschieden. Die letzte GEKE-Vollversammlung fand 2001 in Belfast (Nordirland) statt.
In Utrecht befasste sich das 13-köpfige Leitungsgremium unter der Leitung von Präsidentin Prof. Dr. Elisabeth Parmentier (Strassburg/Frankreich) vor allem mit den Gesprächen, die kürzlich mit anderen christlichen Konfessionsfamilien geführt wurden. "Mit Freude" nahm der Exekutivausschuss den Beschluss des "Rates der Europäischen Baptistischen Föderation" (EBF) zur Kenntnis, die Ergebnisse des Dialogs zwischen EBF und GEKE anzunehmen und den baptistischen Mitgliedsbünden zur Beratung zu empfehlen. Der GEKE-Ausschuss beschloss, die Möglichkeit einer "assoziierten Mitgliedschaft" der EBF prüfen. Bisher sehen die Organisationsstrukturen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa keine derartige Form der Mitgliedschaft vor.
Eine positive Bewertung wurde auch dem Ergebnis der Zweiten Konsultation zwischen der GEKE und den in der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) vertretenen orthodoxen Kirchen zu teil. Der Exekutivausschuss möchte im Jahr 2006 eine Dritte Konsultation mit den Orthodoxen durchführen, die sich mit praktischen Fragen, etwa der gegenseitigen Taufanerkennung, befassen sollte.
Ebenfalls zur Kenntnis genommen haben die GEKE-Verantwortlichen das Beratungsergebnis einer Dialogrunde mit anglikanischen Kirchenvertretern in Europa. Noch in diesem Jahr soll ein weiteres Arbeitsgespräch mit den Anglikanern stattfinden.
Die nächste Sitzung des GEKE-Exekutivausschusses findet vom 28. bis 30. September in Kopenhagen (Dänemark) statt.
Zur "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa" (GEKE) haben sich 104 protestantische Kirchen in Europa (und in Südamerika) zusammen geschlossen. Lutherische, reformierte, unierte, methodistische und hussitische Kirchen gewähren einander durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie von 1973 Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Die fünf protestantischen Kirchen in Südamerika, die zur GEKE gehören, haben sich aus früheren Einwandererkirchen entwickelt. Zwischen den Vollversammlungen führt der 13 Personen umfassende Exekutivausschuss die Geschäfte. Geschäftsführende Präsidentin ist die Professorin für Praktische Theologie, Dr. Elisabeth Parmentier (Strassburg). Ihre Stellvertreter sind der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), Pfarrer Thomas Wipf (Bern), sowie der Direktor des Seminars für Reformierte Theologie an der Universität in Münster, Prof. Dr. Michael Beintker.