Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" hat vor der Zunahme des Söldnertums in Westafrika gewarnt. Tausende junger Männer aus armen Verhältnissen kämpften überall dort, wo sie für ihren Einsatz bezahlt würden, heisst es in einem am Mittwoch in New York vorgestellten Bericht. Dadurch werde die Lage in Krisenherden wie Liberia, Sierra Leone, Guinea und der Elfenbeinküste weiter angeheizt.
"Für diese jungen Menschen ist Krieg die einzige Einkommensmöglichkeit", erklärte der Afrika-Direktor der Organisation, Peter Takirambudde. Den Regierungen in der Region warf er vor, zu wenig für die Eingliederung ehemaliger Rebellen getan zu haben, die einen Grossteil der Söldner ausmachten.
Für die Studie hatte Human Rights Watch sechzig Söldner aus Westafrika befragt. In den Interviews hätten viele von ihnen erklärt, sie hätten schon als Kinder in Bürgerkriegen gekämpft und nichts anderes gelernt. Die meisten Kämpfer hätten sich zudem Kriegsverbrechen schuldig gemacht und könnten daher nicht in ein ziviles Leben zurückkehren.