Mit dem 78-jährigen Kardinal ist seit 480 Jahren erstmals ein Deutscher das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er wählte als 16. Papst den Namen «Benedikt».
Um kurz vor 18.00 Uhr stieg weisser Rauch stieg über der Sixtinischen Kapelle auf. Glockengeläut ertönte in Rom. Nur 17 Tage nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. ist ein Nachfolger bestimmt.
Fast eine Stunde lang war nach dem Rauchsignal offen, auf welchen Kandidaten die 115 Kardinäle sich geeinigt haben. In wenigen Minuten wird sich das neue Kirchenoberhaupt den Gläubigen auf einem Balkon zeigen und seinen Segen sprechen. Zuvor werden die Kardinäle ihm hinter verschlossenen Türen ihre Treue schwören.
Auf dem Petersplatz brachen Zehntausende Gläubige in Jubel aus. Von den römischen Strassen strömen immer mehr Menschen auf den Platz. Sie schwenken Fahnen und zeigen ihre Freude durch Sprechchöre.
Überraschend schnelle Entscheidung
Die Wahl ging schneller vonstatten als erwartet. Obwohl ein kurzes Konklave erwartet worden war, sind Beobachter von der raschen Entscheidung überrascht. Offenbar wollten die Kardinäle, so heisst es, der Öffentlichkeit ihre Einigkeit demonstrieren.
Erneut stiftete die Farbe des Rauches Verwirrung. Zunächst erschien er dunkel, dann grau und schliesslich verfärbte er sich dauerhaft weiss. Als die Glocken läuteten, kehrte schliesslich Gewissheit ein.
Am Vormittag hatten die Kardinäle offenbar die Mehrheitsverhältnisse im Konklave sondiert, ohne sich zunächst auf einen Nachfolger von Johannes Paul II. einigen zu können. Bei der zweiten und dritten Abstimmung in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit von 77 der 115 Stimmen verfehlt.