Orthodoxe, protestantische, römisch-katholische und anglikanische Umweltbeauftragte aus Kirchen und ökumenischen Organisationen Ost- und Westeuropas sind heute in Basel angekommen. Die Experten nehmen vom 4.–8. Mai an der fünften Vollversammlung des Europäischen Christlichen Umweltnetzwerkes (ECEN) in Basel teil. Dieses Netzwerk, mit Sitz in Brüssel, wurde 1998 in Graz gegründet mit dem Zweck, sich auf allen Ebenen – der Gemeinde, der Region, des Landes und Europas – für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Dazu gehören nicht nur die ökologischen, sondern auch die sozialen, geistlichen, politischen und wirtschaftlichen Dimensionen des Lebens.
Erstmals trifft sich das ökumenisch zusammengesetzte Netzwerk in der Schweiz. Zur Versammlung in Basel haben die evangelisch-reformierten und römisch-katholischen Kirchen beider Basel eingeladen. Die 120 Umweltexperten, die für die Umweltarbeit der Kirchen in über 25 Ländern verantwortlich sind, befassen sich mit dem "Beitrag der Kirchen zu einem nachhaltigen Europa." Neben den ordentlichen Sitzungen wird ein attraktives und öffentlich zugängliches Rahmenprogramm angeboten.
Bei der inhaltlichen Arbeit geht es um die Position der christlichen Kirchen bei der Klimadiskussion, den Einsatz von Umwelt Management-Systemen und von alternativen Energieformen in Kirchgemeinden sowie den Umgang mit Mobilität oder mit Wasser. So verschieden diese Themen sein mögen, bei allen wird von der Verantwortung des Menschen gegenüber seiner Mit- und Umwelt sowie gegenüber den kommenden Generationen gesprochen. Die Themen der Arbeitsgruppen und so "Koalitionen "genannten sind: Schöpfungstag/Schöpfungszeit; Klimawandel; Motorisierte Mobilität; Umweltmanagement; Umwelterziehung; Energie; Wasser; Nachhaltigkeit und theologische Fragen.
Die Tagung im Dreiländereck erlaubt an verschiedenen Schnittpunkten einen Einblick in diese inhaltliche Auseinandersetzung. Die Vollversammlung findet im Basler Bildungszentrum 21 ("Missionshaus") statt. Zu den öffentlichen Anlässen in Basel zählt beispielsweise die Ausstellung "Vorhang auf!" in der Offenen Kirche Elisabethen. Die Ausstellung dauert bis Ende Mai. Am Samstagabend (7.5.) findet in der Offenen Kirche Elisabethen ein Podiumsgespräch zum Thema "Lebt Europa auf zu grossem Fuss?" statt. Ein Höhepunkt wird der Abschlussgottesdienst vom Muttertags-Sonntag (8.5.) im Basler Münster. Nach der Feier kommt es auf dem Münsterplatz zu einer "Teilete". Hier sind alle Teilnehmenden eingeladen, einen Beitrag zum Mittagessen mitzubringen und mit den Gästen zu teilen. Da der 8. Mai zugleich der 60. Jahrestag des Kriegsendes ist, führt diese "Teilete" die Menschen aus ganz Europa nicht nur symbolisch zusammen.