ADRA-Einsatz für Überlebende im pakistanischen Erdbebengebiet

(Aktualisierte Ausgabe)

Angesichts der dramatischen Lage nach dem schweren Erdbeben im nördlichen Pakistan und in der indisch-pakistanischen Grenzregion hat die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe "ADRA International" mit der Versorgung von Überlebenden des Bebens im Nordwesten des Landes begonnen. Wie das internationale Hilfswerk mitteilte, wurde von ADRA Pakistan ein Einsatzteam in die Krisenregion in Kaschmir entsandt, um eine genaue Lagebeurteilung vorzunehmen und um erste Hilfsmassnahmen einzuleiten. Im Katastrophengebiet herrsche, angesichts der eiskalten Temperaturen, grosser Bedarf an Winterzelten, Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten, berichtete das ADRA-Team.

Auf dem Luftweg sandte ADRA International inzwischen 20 Kisten mit Medikamenten von Malaysia aus nach Islamabad. Mit dem Inhalt jeder Kiste können 1.000 Patienten während 90 Tagen behandelt werden. Eine weitere Hilfslieferung von ADRA Deutschland mit Antibiotikas und antibakteriellen Ausrüstungsgegenständen im Wert von über 115.000 Schweizer Franken wird am 13. Oktober per Flugzeug von Frankfurt am Main nach Islamabad transportiert. Diese Medikamente sollen durch kleine Erste-Hilfe-Teams in den Berggegenden Kaschmirs zur Verteilung kommen.

Aus Mitarbeitern des mit über 150 Betten ausgestatteten "Karachi Adventist Krankenhauses" wurden Ärzte- und Sanitätsteams zusammengestellt, und nach Kaschmir entsandt, um bei der Verteilung der Medikamente und der Behandlung von Verletzten mitzuhelfen.

In Rawalpindi (etwa 5 km vom Stadtzentrum von Islamabad entfernt) wird ADRA Pakistan eine neue Zweigstelle errichten. Damit wird eine enge Vernetzung mit Regierungsstellen und anderen Nichtregierungsorganisationen möglich, und eine Präsenz an deren Koordinierungsbesprechungen gewährleistet. In dem vom Beben am schlimmsten getroffenen Distrikt Bagh wird ADRA Pakistan für einen befristeten Zeitraum ein Feldbüro mit einem einheimischen Team unterhalten. Diese Gegend wurde ADRA für die humanitäre Soforthilfe von Regierungsstellen zugeteilt. Von beiden regionalen Stützpunkten aus wird die Durchführung der ADRA-Hilfsprojekte überwacht und unterstützt.

ADRA-Feldbüro

(Neben der Abgabe der Medikamente geht es auch um die Verteilung von Zelten, Wolldecken und Nahrungsmittel, die aus Spendengeldern von ADRA International und Trans-Europa beschafft wurden. ADRA-Projekt-Manager Iqbal Inayat wies darauf hin, dass die meisten Güter im Lande beschafft würden. Durch den Einkauf in Pakisten würden zusätzliche Transport-Kosten gespart und die inländische Wirtschaft stabilisiert.

Der für Pakistan zuständige ADRA-Direktor Raafat Kamal befürchtet, dass die Auswirkungen weit verheerender seien als bisher angenommen.

Dreieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan ist die Zahl der Toten auf mehr als 73'000 gestiegen. Das teilte der Leiter der Rettungsoperationen in Pakistan, Generalmajor Farooq Ahmad Khan, am 2. November in Islamabad mit.

Eindringlich rief er dazu auf, mehr Impfstoff gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche Menschen im Katastrophengebiet drohten daran zu sterben. Auch eisige Kälte wird zunehmend zu einer Gefahr für die Überlebenden.

Der Regionalchef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hussain A Gezairy meinte, die Verwüstungen und Langzeitfolgen des Erdbebens seien schlimmer als die Zerstörungen bei der Tsunami-Katastrophe. Grund seien die hohe Zahl der Obdachlosen, die zerstörte Infrastruktur und das schwer zugängliche Terrain.

"ADRA bemüht sich - mit ihren beschränkten Mitteln - die Not der Überlebenden des Erdbebens in Pakistan und Indien so rasch als möglich zu mildern," betonte Frank Teeuwen, Leiter des Katastrophenmanagements von ADRA International.

ADRA Schweiz und ADRA Deutschland engagieren sich für die Überlebenden dieser Katastrophe und haben folgende Spendenkonten eröffnet:

ADRA Schweiz: Postcheckkonto 80-26526-3 Vermerk "Erdbeben Südasien"

ADRA Deutschland: Konto 2 000 702 09 bei der Dresdner Bank, Darmstadt (BLZ 508 800 50) Vermerk: "Erdbeben Asien".

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