Fast jeder vierte Deutsche hat der jüngsten Emnid-Umfrage zufolge keine Ahnung, was an Ostern gefeiert wird. Zwar wüssten fast 60 Prozent der Deutschen, dass an den Ostertagen an die Auferstehung Christi erinnert werde, heisst es in einer am 12. April vorgestellten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid, die im Auftrag der Münchner Frauenzeitschrift "Lisa" durchgeführt wurde. Doch 23 Prozent konnten zum religiösen Hintergrund von Ostern keine Angaben machen.
Die Ahnungslosigkeit zum Osterfest in der Bevölkerung sei im Osten Deutschlands mit 30 Prozent stärker als im Westen mit rund 20 Prozent. Zwölf Prozent nahmen den Angaben zufolge bundesweit an, dass die Osterfeier an die Kreuzigung Jesu erinnere. Ein Prozent glaubten, an Ostern werde der Frühlingsanfang oder die Geburt Jesu gefeiert. Zwei Prozent der Ostdeutschen seien davon überzeugt, dass das Fest aus Anlass der Entdeckung des Osterhasen begangen werde, hiess es weiter. Befragt wurden 476 Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 49 Jahren.
An Ostern gedenken die christlichen Kirchen der Auferstehung Jesu vom Tod, wie sie in den vier Evangelien des Neuen Testaments berichtet wird. Danach ist Jesus Christus am Karfreitag ans Kreuz geschlagen worden und gestorben. Am Ostersonntag ist Jesus von den Toten auferstanden.
Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Der Karfreitag gilt als der höchste Feiertag der protestantischen Christen, da Jesus die Menschheit damit von der Erbsünde erlöst hat. Für Katholiken, Orthodoxe und viele andere christliche Konfessionen ist Ostersonntag der höchste Feiertag. Durch die Auferstehung hat Jesus den Tod besiegt.
Mehr als bei anderen Festen christlicher Herkunft sind viele der zu Ostern praktizierten Gebräuche und verwendete Symbole wie zum Beispiel Osterhase, Osterei oder Osterfeuer heidnischen bzw. volkstümlichen Ursprungs. Ähnlich dem Weihnachtsfest stehen diese volkstümlichen Traditionen in vielen Familien Deutschlands in höherer Bedeutung als der religiöse Hintergrund.