Wie der Weltbund der Bibelgesellschaften (UBS) in Reading bei London mitteilt, können Chinesen die Bibel jetzt in verständlicher Sprache lesen. Die Einheitsversion des Neuen Testaments sei in einer zeitgemäss revidierten Fassung bei der Bibelgesellschaft in Hongkong erschienen.
Nach Angaben des Nachrichtendienstes "idea" wurde die Überarbeitung nötig, weil der Text von 1919 sprachlich veraltet war. In den vergangenen Jahrzehnten habe das Vokabular des Chinesischen einen zum Teil erheblichen Bedeutungswandel vollzogen: Wurde etwa das Wort "yi-chuan" einst mit "Tradition" übersetzt, so bedeute es inzwischen "Genetik". Ausserdem berücksichtige die Revision neue Erkenntnisse der biblischen Textforschung, so dass sie auch für theologische Fakultäten geeignet sei. Die Überarbeitung der Einheitsversion begann im Jahr 2000. Spätestens bis 2010 soll auch das Alte Testament abgeschlossen sein.
An der Revision beteiligen sich die Bibelgesellschaft in Hongkong, der Weltbund der Bibelgesellschaften und der nationale Chinesische Christenrat (CCC). Als Dachverband aller protestantischen Kirchen und Gemeinden ist der Christenrat die einzige staatlich anerkannte überregionale kirchliche Einrichtung in der Volksrepublik.
Die Zahl der Christen unter den 1,3 Milliarden Chinesen wird auf 80 Millionen bis 100 Millionen geschätzt. Etwa drei Viertel von ihnen versammeln sich in staatlich nicht sanktionierten Gemeinden, weil sie sich nicht der Kontrolle des kommunistischen Regimes unterwerfen wollen.