Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten im Nahen Osten, in Ägypten und im Sudan hat beschlossen, die für September vorgesehene Verlegung ihres Verwaltungssitzes von Nikosia auf Zypern nach Beirut zu verschieben. Wie ihr Präsident, Pastor Dr. Kjell Aune, mitteilte, sei die Sicherheitslage im Libanon durch die kriegerischen Auseinandersetzungen derart instabil, dass es gegenwärtig unverantwortlich wäre, mit einem für Adventisten in 14 Ländern zuständigen internationalen Mitarbeiterstab im Land zu arbeiten. Inzwischen seien auch alle bisher im Libanon tätigen ausländischen Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen mit Hilfe ihrer jeweiligen Botschaften evakuiert worden. Im Dezember werde laut Dr. Aune darüber beraten, ob eine Verlegung des Verwaltungssitzes im Frühjahr 2007 ratsam sei. Die Renovierungsarbeiten für das neue Verwaltungsgebäude und für Mitarbeiterwohnungen sind fast abgeschlossen. Wegen des Bürgerkrieges musste die Freikirchenleitung 1984 Beirut verlassen und ist seitdem in Nikosia ansässig.
Im Libanon gibt es rund 300 Adventisten in vier Gemeinden. Sie unterhalten im christlichen Teil Beiruts das Bouchrieh Gymnasium und im muslimischen Stadtteil das Mousietbeh Gymnasium mit etwa 100 beziehungsweise 230 Schülerinnen und Schülern. An der adventistischen Middle East Universität in Beirut sind 120 Studenten eingeschrieben, die in Betriebswirtschaft, Englisch, Pädagogik, Philosophie und Theologie akademische Abschlüsse erlangen können. Da Ferien sind, befinden sich zur Zeit keine Schüler und Studenten in den Bildungsstätten. Im Mousietbeh Gymnasium haben 250 Binnenflüchtlinge Unterkunft gefunden. Auf dem Universitätsgelände wurde der Bunker entrümpelt, um den Angestellten und ihren Familien Schutz vor Bomben und Raketen zu bieten. Im Nahen Osten, in Ägypten und im Sudan leben rund 14.500 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 67 Gemeinden.