Acht orthodoxe Kirchengemeinden haben am 28. November in Zürich die "Arbeitsgemeinschaft Orthodoxer Kirchen in der Schweiz" (AGOK) mit dem Ziel gegründet, die Anliegen der in der Schweiz lebenden orthodoxen Christen zu gemeinsam zu vertreten. Die Gründungsgemeinden aus den Kantonen Aargau und Zürich gehören der armenischen, äthiopischen, indischen, koptischen, rumänischen, russischen, serbischen und syrischen Orthodoxie an. Die Arbeitsgemeinschaft hat alle christlich-orthodoxen Kirchgemeinden und auch orthodoxe Einzelpersonen in der Schweiz und Liechtenstein zum Beitritt und zur Mitarbeit eingeladen. Interesse an einer Zusammenarbeit haben inzwischen auch Kirchengemeinden aus den Kantonen Baselstadt, Bern und Luzern bekundet. Als "orthodox" werden jene Ostkirchen bezeichnet, die der byzantinischen Tradition folgen oder der orientalischen orthodoxen Kirchenfamilie angehören.
Die AGOK will den rund 150 000 orthodoxen Christen der Schweiz eine gemeinsame, starke Stimme geben, um ihre Anliegen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Ferner sollen Beziehungen zu den Behörden, den anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie kulturellen Institutionen auf- und ausgebaut und der Zusammenhalt zwischen den verschiedenen orthodoxen Kirchenfamilien gefördert werden.
Die meisten orthodoxen Christen bleiben auch in der Diaspora ihrer Glaubenstradition treu. Alle orthodoxen Kirchengemeinden in der Schweiz unterstehen ihren jeweiligen "Mutterkirchen" und werden in der Schweiz staatskirchenrechtlich nicht anerkannt, sondern leben als privatrechtliche Einrichtungen. Für ihre Gottesdienste werden ihnen vielerorts Kirchengebäude schweizerischer Kirchen zur Verfügung gestellt.
Der Provisorische Vorstand setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Schweizern, Äthiopiern, Griechen, Kopten, Rumänen Russen und Serben zusammen. Zum Gründungspräsidenten wurde der orthodoxe Theologe und Kirchenpublizist Dr. Heinz Gstrein (Erlenbach ZH) gewählt.
Wie die "Orthodoxe Nachrichten-Agentur" (ona) berichtet, stehen der griechisch-orthodoxe Metropolit der Schweiz, Jeremias Kaligiorgis, der serbische Bischof von Mitteleuropa, Konstantin Dokic, und der Leiter des kirchlichen Aussenamtes der Russisch-Orthodoxen Kirche in Moskau, Metropolit Kirill, hinter der Initiative der AGOK.
Zu den ersten Aufgaben der AGOK zählen die Erwirkung einer Aufenthaltsgenehmigung für den rumänischen-orthodoxen Pfarrer von Zürich sowie die Bereitstellung eines Gottesdienstraumes für die äthiopische Gemeinde im zürcherischen Opfikon.