Zwischen den einzelnen EU-Staaten gibt es eine erhebliche Kluft in der Einschätzung der Bedeutung von Religion. Im Schnitt sind für 53 Prozent der Befragten Religion im Leben wichtig.
Das geht aus der Eurobarometer-Umfrage hervor, die im Auftrag der Europäischen Kommission von "TNS Opinion & Social" durchgeführt und am 26. Februar in Brüssel vorgestellt wurde. Befragt wurden im November und Dezember knapp 27.000 EU-Bürger.
Während 88 Prozent der Malteser und 87 Prozent der Polen erklärten, Religion sei "wichtig" in ihrem Leben, finden 72 Prozent der Belgier und 70 Prozent der Tschechen, Religion habe keine Bedeutung in ihrem Leben. Im EU-Durchschnitt finden 53 Prozent der Befragten Religion bedeutsam für ihr Leben, 46 Prozent nicht.
Auch in den orthodox geprägten Ländern Griechenland, Zypern und Rumänien liegt der Anteil jener, die Religion einen grossen Stellenwert zumessen (je 86 Prozent), stark über dem EU-Schnitt. Dagegen antworteten viele Esten, Schweden (je 69 Prozent) und Spanier (65 Prozent), Religion sei in ihrem Leben nicht bedeutend.
Laut TNS-Meinungsumfrage die Bedeutung der Religion in den EU-Ländern für Frauen (58 Prozent) grösser als für Männer (45 Prozent). Unter Bürgern über 55 Jahren gibt es ebenfalls einen erheblich grösseren Anteil (65 Prozent), die Religion für wichtig halten. Unterschiede gibt es auch je nach Beschäftigungsart. Rentner und im Haushalt tätige Personen finden mit je 65 Prozent Religion bedeutend wichtiger als etwa Manager (42 Prozent) oder die Bürger, die handwerklich tätig sind.
"TNS Opinion & Social" ist ein Konsortium der internationalen Meinungsforschungsunternehmen TNS (Taylor Nelson Sofres) und Gallup Europe.
Die Ergebnisse der Umfrage: "Eurobarometer Spezial: Soziale Wirklichkeit in Europa" sind in englischer Sprache im Internet abrufbar unter: http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_273_en.pdf