Rund 250 christliche Bewegungen und Gemeinschaften wollen am 12. Mai in Stuttgart ein ökumenisches Zeichen für das Zusammenwachsen Europas setzen.
Zum Treffen unter dem Motto "Miteinander für Europa 2007" werden rund 12 000 Besucher erwartet. Nach Veranstalterangaben haben sich auch 40 Bischöfe verschiedener Konfessionen angemeldet, darunter Kardinal Walter Kasper aus Rom und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung haben EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger übernommen.
"Wir können einen entscheidenden Beitrag geben für das Miteinander der Kirchen und innerhalb von Europa", betonte Gerhard Pross vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) an einer Medienkonferenz in Stuttgart.
Drei Jahre nach der ersten Veranstaltung von "Miteinander für Europa" im Mai 2004 am gleichen Ort gehe es nun am 12. Mai darum, in Stuttgart eine erste Bilanz zu ziehen, so die Veranstalter. Im Mittelpunkt stehen Initiativen für Frieden und Gerechtigkeit, für Arme und Benachteiligte, für Arbeit und für Familie. Darüber hinaus werde die Frage erörtert, wie das gemeinsame gesellschaftliche Engagement weiter ausgebaut werden könne. Dazu erwarteten die Teilnehmer inhaltliche Impulse von Ulrich Parzany, dem ehemaligen Generalsekretär des CVJM-Deutschland und Leiter der Initiative "Pro Christ", Nicky Gumbel von Alpha International, Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft Sant´Egidio, und Chiara Lubich, Gründerin der internationalen Fokolar-Bewegung.
Dieses Jahr werden rund 12 000 Christen aus ganz Europa erwartet. Zu ersten Treffen dieser Art im Mai 2004 waren rund 10 000 Katholiken, Protestanten und Mitglieder von Freikirchen nach Stuttgart gekommen. Jetzt habe sich das Spektrum um Christen aus dem orthodoxen und anglikanischen Raum erweitert, sagte Pross.
Die Initiative "Miteinander für Europa" ist ein internationales Netzwerk von rund 250 christlichen Bewegungen und Gemeinschaften aus ganz Europa. Sie entstand 1999 und verbindet protestantische, römisch-katholische, anglikanische und orthodoxe Christen ebenso wie Mitglieder von evangelischen Freikirchen und neuen Gemeinden.
Zu den Initiatoren gehören geistliche Gruppen wie die katholische Fokolar- und die Schönstatt-Bewegung, die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Initiative "Pro Christ". Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten seien "mündige, aufgeklärte Christen", sagte Herbert Lauenroth, Mitglied des Organisationskomitees. Viele Menschen in Europa sehnten sich in neuer Weise nach Religion, Spiritualität und Werten. "Diese Rückkehr des Religiösen ist aber mit zunehmender Individualisierung verbunden, mit immer weniger Bereitschaft, aus der inneren Befindlichkeit zu gemeinsamem Handeln zu kommen", sagte Lauenroth. Dem solle der Kongress in Stuttgart entgegenwirken.