Papst Benedikt XVI. will mit den Kardinälen aus aller Welt über die Ökumene beraten. Das ausserordentliche Konsistorium soll am 23. November, einen Tag vor der feierlichen Amtseinführung der neuen Kardinäle, in Rom stattfinden. Wie aus dem Vatikan verlautete, wird Kardinal Walter Kasper als Präsident des Rats für die Einheit der Christen die Debatte mit einem Referat eröffnen.
Nach Angaben der Agentur "Kathpress" dürften beim Bericht von Kardinal zum Stand der Kirchengemeinschaft vor allem die jüngsten ökumenischen Grossereignisse eine Rolle spielen. Dazu zählen die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV3) im rumänischen Sibiu im September, die Ravenna-Konferenz der offiziellen römisch-katholisch/-orthodoxen Theologenkommission im Oktober und das Friedenstreffen der Weltreligionen in Neapel vor zwei Wochen.
Mit den designierten Kardinälen sind insgesamt 202 "Senatoren der Kirche" zu der Begegnung eingeladen. Am 24. November wird Papst Benedikt XVI. 23 Bischöfe und Theologe in einer feierlichen Zeremonie auf dem Petersplatz mit dem Kardinalspurpur auszeichnen und sie damit in seinen engsten Beraterkreis aufnehmen.
Schon bei seinem ersten Konsistorium vor der Kreierung neuer Kardinäle im März 2006 hatte Benedikt XVI. vorab einen "Tag der Reflexion und des Gebetes" anberaumt. Bei dieser Begegnung hinter verschlossenen Türen, zu der die "Senatoren" des Papstes und die neuen Kandidaten eingeladen waren, ging es unter anderem um die Rolle der Traditionalisten in der römisch-katholischen Kirche und um die Beziehungen zum Islam.