Rund 250 hochrangige Vertreter der wichtigsten christlichen Traditionen und ihrer internationalen Organisationen sind beim sogenannten "Globalen Christlichen Forum" vertreten , das vom 6. bis 9. November im Jumuia-Konferenzzentrum in Limuru in der Nähe der kenianischen Hauptstadt Nairobi tagt.
Ziel des Forums ist, einen offenen Raum zu schaffen, wo sich Vertreter und Vertreterinnen eines breiten Spektrums christlicher Kirchen und zwischenkirchlicher Organisationen versammeln können, um sich besser kennen und verstehen zu lernen sowie über gemeinsame Herausforderungen zu sprechen. Das Forum will alle christlichen Strömungen in den Dialog einbeziehen, einschliesslich derer, die bislang noch nicht im Gespräch miteinander stehen. In Limuru gehört etwa die Hälfte aller Teilnehmenden evangelikalen und pfingstkirchlichen Traditionen an.
Vier Tage lang wollen die Teilnehmer unter dem Thema "Unser Weg mit Jesus Christus, dem Versöhner" darüber diskutieren, wie die Kirchen am besten den Dialog und die Zusammenarbeit in Fragen christlicher Einheit und des gemeinsamen Zeugnisses in der Welt fördern können. Sie werden über Vorschläge für die Zukunft des Forums beraten und hoffen, dass die Ergebnisse der Tagung in einem "Brief an die Kirchen" zusammengefasst werden können.Die Einrichtung des Forums, das Mitte der 1990er Jahre ursprünglich von Pfarrer Konrad Raiser, dem damaligen Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), vorgeschlagen wurde, basierte auf der Erkenntnis, dass die ökumenische Bewegung breiter ist als der ÖRK. Obwohl der ÖRK den Forumsprozess mit initiierte, versteht er sich selbst als teilnehmende Organisation unter anderen.
Seither haben regionale Konsultationen in Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika stattgefunden. Diese Begegnungen waren methodisch so ausgerichtet, dass die Teilnehmenden zu einem Austausch über ihren persönlichen Glaubensweg und zu Erfahrungsberichten aus ihren Glaubensgemeinschaften ermutigt wurden. Der Forumsprozess, der durch einen 12-köpfigen Fortsetzungsausschuss gelenkt wird, mündete bisher bewusst nicht in einer neuen Organisation oder Institution, sondern basiert auch weiterhin auf "Teilnahme" statt "Mitgliedschaft".
Bei der Forumstagung in Limuru sind folgende christliche Traditionen vertreten: in Afrika entstandene Kirchen, Alt-Katholiken, Anglikaner, Baptisten, Brüder-Unität, Evangelikale, Gesellschaft der Freunde, Heiligkeitskirchen, Heilsarmee, Jünger Christi (Christliche Kirche), (römische) Katholiken, Lutheraner, Mennoniten, Orientalisch- und Östlich-Orthodoxe, Pfingstler, Reformierte, Siebenten-Tags-Adventisten, Vereinigte und sich vereinigende Kirchen.
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat Dr. John Graz (Silver Spring, Maryland/USA), Generalsekretär des Rates für zwischenkirchliche und interreligiöse Angelegenheiten der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), Dr. William G. Johnsson (Silver Spring), Berater des Präsidenten der Generalkonferenz für zwischenkirchliche und interreligiöse Angelegenheiten, und Dr. John Kakembo (Nairobi/Kenia), Direktor für die Abteilungen Familie und Pastorenschaft der adventistischen Kirchenleitung in Ost- und Zentralafrika, entsandt.
Neben diesen christlichen Traditionen oder "Familien" sind auch regionale ökumenische Organisationen, internationale Jugend- und Studentenorganisationen, CVJM und CVJF, Weltbund der Bibelgesellschaften, World Vision International, das Lausanner Komitee für Weltevangelisation, der Ökumenische Rat der Kirchen sowie Organisationen mit Forumscharakter in Limuru mit dabei.