Als Christen seien wir unterwegs und warteten zuversichtlich auf die Wiederkunft Christi, hob der Präsident des Süddeutschen Verbandes der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), am 21. Januar während eines Fernseh-Gottesdienstes im adventistischen Medienzentrum "Stimme der Hoffnung" in Alsbach-Hähnlein hervor. Allerdings wisse niemand, wann dieses Ereignis stattfinde. Schon die ersten Christen hätten geglaubt, dass der Tag des Kommens Jesu "nahe" sei. Doch wie lange dauere es noch, "bis der grosse, angekündigte Tag anbricht"? Der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche, Pastor Klaus van Treeck (Hannover), ergänzte in der Predigt, die beide Geistliche gemeinsam hielten: "Wie kann der Glaube angesichts der langen Wartezeit lebendig bleiben?" In ihr stand das Jahresmotto 2008 der Siebenten-Tags-Adventisten im Mittelpunkt, das dem Bibelwort aus Hebräer 10,23 entnommen ist: "Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung!" Der Gottesdienst wurde in über 300 adventistische Gemeinden Deutschlands per Satellit übertragen.
In seinem Gleichnis vom Weltende mache Jesus deutlich, dass die Naherwartung seiner Wiederkunft in einer engen Beziehung zur Liebe und damit auch zu guten Werken stehe, betonte Machel. Dazu gehöre, dass man sich zusammensetze, aufeinander höre, gemeinsam Zweifel aushalte und Fragen bedenke. Unterschiedliche Sichtweisen seien Teil unseres Menschseins. Sie dürften aber nicht zur Zersplitterung führen. Nur jeweils eine Seite zu betonen, würde den Glauben auf eine schiefe Ebene bringen. Christen seien herausgefordert, immer wieder die Balance beider Seiten zu suchen. "Manchmal fällt es uns schwer zu akzeptieren, dass wir uns als weltweite Glaubensgemeinschaft nicht in allen theologischen Fragen und in Fragen des Lebensstils einig sind", gab van Treeck zu bedenken. Mancher wünsche sich, dass die Freikirchenleitung Regelungen für alle Glaubens- und Lebensbereiche aufstelle. Doch das sei keine Lösung. "Ohne Liebe zueinander werden wir uns auch auf theologischer Ebene nie einig werden können. " Die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu bleibe nur dann lebendig, wenn "wir andere so behandeln, wie auch wir behandelt werden wollen".