Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland hat einen ersten Transport mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial in die afghanische Provinz Jawzjan geschickt.
Laut dem Direktor von ADRA Afghanistan, Vinod Nelson, werde der Norden des Landes von einem der härtesten Winter seit 15 Jahren heimgesucht. Besonders in den höheren Lagen seien extrem niedrige Temperaturen aufgetreten. Zahlreiche Menschen seien bei Temperaturen um minus 30 Grad aus den Regionen im Norden und Westen des Landes in die Hauptstadt Kabul geflohen. "Über 500 Menschen sind bisher erfroren oder an Erkältungskrankheiten gestorben. Die Mehrzahl der Todesopfer sind Kinder". "Als Folge leidet eine große Zahl der Bevölkerung in den nördlichen Gebirgsgegenden häufig vier bis sechs Monate lang unter der extremen Kälte." Diesmal habe es aber auch tiefer gelegene Regionen getroffen, in denen es solch extreme Winter normalerweise nicht gebe. "Dort traf die Kältewelle die Bewohner völlig unvorbereitet", teilte Nelson mit.
ADRA-Mitarbeiter Massoud Krami, selbst Afghane und Student für Internationale Sozialwissenschaften an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, berichtete nach seiner Rückkehr aus Kabul: "Man kann nicht sagen, dass die Afghanen in dieser Gegend harte Winter gewohnt sind. Sie haben keine Mäntel oder dicken Jacken, die sie vor Kälte schützen, die Schuhe sind manchmal nur Plastikschuhe, die sie ohne Socken tragen."