Der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordkamerun, Pastor Allah-Ridy Kone (Maroua/Kamerun), hat in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen Kameruns zu Frieden und Stabilität im Nachbarland Tschad aufgerufen. Er bat für die Krisenregion zu beten und um internationale Hilfe für die Flüchtlinge. Aufgrund der zeitweisen Eroberung grosser Teile der Hauptstadt N‘Djamena durch Rebellen seien über 50.000 Tschader in den Norden Kameruns geflohen. Etliche von ihnen hätten Aufnahme in adventistischen Gemeindezentren in der Grenzstadt Kousseri gefunden. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA kümmere sich um sie. Allerdings seien die Preise für Lebensmittel in der Region aufgrund des Zustroms von tschadischen Flüchtlingen dramatisch gestiegen.
Im Tschad stellte sich trotz des ungefährdeten Sieges bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2006 und den Erlösen aus dem Erdölexport für das Regime von Präsident Idriss Déby keine politische Stabilität ein. Die vom Sudan unterstütze Rebellion im Osten des Landes konnte nur mit französischer Militärhilfe in Schach gehalten werden und behinderte die humanitären Operationen für die Flüchtlinge aus Dafür. Zudem kam es seit Oktober 2006 zu ethnischen Auseinandersetzungen zwischen afrikanisch- und arabischstämmigen Einwohnern. Von den knapp zehn Millionen Einwohnern des Tschad sind 54 Prozent Muslime und 30 Prozent Christen (vor allem Katholiken). Auch gibt es Anhänger einheimischer Religionen. Im Land leben rund 2.300 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 44 Gemeinden. Das Verwaltungsgebäude der Freikirche in N‘Djamena und das adventistische 43-Betten-Krankenhaus in Kelo sind bisher unversehrt.