Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler wurde am 26. März in den Beratenden Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats gewählt. Ziegler wird während einem Jahr im Ausschuss Einsitz nehmen.
Der Beratende Ausschuss wurde auf Beschluss des Menschenrechtsrats geschaffen und ersetzt die Unterkommission für den Schutz der Menschenrechte. Er setzt sich aus 18 unabhängigen Experten zusammen und erfüllt eine Rolle als Diskussions- und Fachgremium, das die Qualität der Arbeit des Menschenrechtsrats verbessern soll. Die Zusammensetzung des Ausschusses entspricht der geographischen Zusammensetzung des Menschenrechtsrats; die westliche Gruppe, der die Schweiz angehört, verfügt über drei Sitze. Das erste Treffen des Ausschusses findet Ende August in Genf statt.
Wie das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten den Medien mitteilte, miss die Schweiz den Menschenrechten grosse Bedeutung bei und freut sich deshalb, dass ein Schweizer Experte seine Fachkenntnisse in den Ausschuss einbringen kann.
Der Genfer Jean Ziegler war Sonderberichterstatter über das Recht auf Nahrung, zuerst im Auftrag der Menschenrechtskommission, später des Menschenrechtsrats (von 2002 bis 2008), sowie Professor für Recht, Soziologie und internationale Beziehungen an verschiedenen Universitäten. Von 1967 bis 1983 und 1987 bis 1999 gehörte er dem Schweizer Parlament als Nationalrat an.
Der UN-Menschenrechtsrat löste im Rahmen der von UN-Generalsekretär Kofi Annan vorangetriebenen Reform der Vereinten Nationen im Juni 2006 die UN-Menschenrechtskommission ab. Der Rat kann, wie bereits die Menschenrechtskommission, mit absoluter Mehrheit die Entsendung von Beobachtern zur Überwachung der Menschenrechtssituation in einem Mitgliedstaat beschliessen. Jedoch gehören ihm neben einigen weiteren institutionellen Änderungen nur noch 47 Mitglieder an. Der Menschenrechtsrat ist ein Nebenorgan der UN-Generalversammlung.