Erstmals in der Geschichte gibt es auf der Welt mehr Moslems als Katholiken. Nach Angaben des statistischen Büros im Vatikan stellten die Mitglieder der römisch-katholischen Kirche 17,4 Prozent der Weltbevölkerung und die Muslime 19,2 Prozent. Betrachte man die Gesamtheit der Christen und nicht nur die Katholiken, machten Christen rund 33 Prozent der Weltbevölkerung aus. Diese neuen Zahlen wurden jetzt in der Sonntags-Ausgabe der Vatikan-Zeitung "L`Osservatore Romano" veröffentlicht.
"Zum ersten Mal in der Geschichte sind wir nicht mehr an der Spitze: Die Muslime haben uns überholt", sagte Monsignore Vittorio Formenti im Interview mit dem "L`Osservatore Romano."
"Während es in muslimischen Familien, wie man weiss, viele Kinder gibt, tendieren christliche Familien dazu, immer weniger Kinder zu haben", so Formenti, der das statistische Jahrbuch des Vatikans zusammenstellt. Nach seinen Angaben beziehen sich die Zahlen auf das Jahr 2006. Die Zahlen zu den Muslimen stammten aus statistischen Unterlagen, die islamische Länder zusammengetragen und den Vereinten Nationen (UNO) zur Verfügung gestellt hätten. Der Vatikan könne nur für die Richtigkeit seiner eigenen Daten geradestehen, sagte der Monsignore,
Aus den neuen Statistiken gehe auch hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte aller Katholiken der Welt in Amerika lebten.