Bei dem schweren Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan sind auch eine bisher unbekannte Anzahl von Siebenten-Tags-Adventisten ums Leben gekommen, teilte Pastor David Ng (Hongkong), Abteilungsleiter der adventistischen China Mission mit. Allein im bis zu 80 Prozent zerstörten Gebiet Beichuan lebten 7.210 Mitglieder der Freikirche. Acht adventistische Gotteshäuser seien durch das Erdbeben zusammengestürzt. Die China Mission habe Seelsorger zu den örtlichen Adventgemeinden im Katastrophengebiet gesandt. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zählt nach dem "Statistischen Bericht von 2006" ihrer Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) in China 352.916 erwachsen getaufte Mitglieder in 930 Gemeinden und 2.446 Zweiggemeinden, die von 98 Pastoren betreut werden.
Die überwiegende Zahl der zwischen 15 und 20 Millionen Protestanten Chinas lebt nach chinesischen Schätzungen in ländlichen Gebieten. Die städtischen Kirchen weisen ein stetiges Wachstum auf, so die Nachrichtenagentur APD. In den protestantischen Kirchen Chinas waren bisher die älteren Frauen vorherrschend. Das Durchschnittsalter in den Kirchengemeinden sinkt zwar dank dem Zuwachs neuer, junger Mitglieder langsam, die Frauen stellen aber weiterhin die Mehrheit der Kirchenmitglieder. Ihr Anteil beträgt heute etwa 70 Prozent.
Nach Angaben des Chinesischen Christenrat (CCC) sind rund 25 Prozent aller ordinierten protestantischen Seelsorger Frauen. Darüber hinaus gibt es über 420 Gemeindeleiterinnen, die hauptsächlich in den letzten 20 Jahren zum Dienst eingesegnet wurden. Zwischen 70 und 75 Prozent der christlichen Laienmitarbeiter sind Frauen, und viele Gemeindeaktivitäten wie Bibelgruppen, Gebetsversammlungen oder Chöre werden von Frauen geleitet und besucht.