Zwölf Wochen, nachdem der Zyklon Nargis den Süden Myanmars (Birmas) hart getroffen hat und 138.000 Menschen umkamen, kümmert sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA weiterhin mit Nahrung, Notunterkünften, Infrastrukturmassnahmen, Trinkwasser und Gesundheitsversorgung um die Nöte und Bedürfnisse Tausender Obdachloser. Allein im Juni versorgte ADRA 49.000 Menschen mit rund 400 Tonnen Reis, Gemüse, Öl und Salz. Am 4. Juni baute das Hilfswerk die Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) aus und erklärte sich bereit, während sechs Monaten 4.526 Tonnen Essensrationen in den Orten Labutta und Myaungmya zu verteilen. ADRA ist der stärkste Partner des WFP in Myanmar und verteilt rund 40 Prozent der Hilfsgüter.
Die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) steht im engen Kontakt mit ADRA. Die Verteilung von Hilfsgütern der DEZA im Wert von etwa einer halben Million Schweizer Franken (310.000 Euro) und das Nothilfeprojekt über 100.000 CHF (62.000 Euro) sind fast abgeschlossen. Anfang Juni besichtigte ein Beauftragter der DEZA die Aktivitäten und kehrte mit positiven Eindrücken zurück: "Ich bin tief beeindruckt von der bis dahin geleisteten Arbeit des ADRA-Teams. "
Im Gebiet von Labutta pflegt ADRA Partnerschaften mit den verschiedensten Spendern, wie mit der Internationalen Entwicklungshilfeorganisation der Vereinigten Staaten (USAID) und dem britischen Ministerium für Internationale Entwicklung (DFID), um die zyklongeschädigten Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Es werden Brunnen und Wasserreservoire gereinigt sowie Wasserreinigungssets, Wasserkanister, Kochgeschirr, Material für Notunterkünfte und Werkzeuge verteilt. Die Bemühungen richten sich auf das Gebiet Pyinsalu, eine der am härtesten getroffenen Regionen im Irrawaddy Delta, wo etwa 65.000 Menschen überlebten. Zurzeit hilft ADRA bei der Reinigung der Wasserreservoire in 106 Dörfern; Pläne für die Reinigung von 50 weiteren Reservoirs sind vorhanden.
ADRA hat zudem, dank eines zweiten Zuschusses der staatlichen Kanadischen Internationalen Entwicklungshilfeagentur (CIDA), begonnen, die Ausbreitung von Seuchen zu bekämpfen. Das Projekt sieht die Errichtung von 1.550 Latrinen, 350 Abfalldeponien und zementierten Waschstellen vor. Das Hilfswerk verteilt zusätzlich Kindermalbücher, Informationsschilder und anderes Bildungsmaterial, um gutes Hygieneverhalten zu fördern. Dies geschieht in Verbindung mit der Verteilung von Hygieneartikeln und Wasserkanistern an über 7.500 Familien. In Zusammenarbeit von ADRA Schweiz mit der Schweizer "Glückskette" wurden Schlafmatten, Decken und Kleidung an 3.750 Familien im Irrawaddy-Delta verteilt. Das Projekt umfasst ein Gesamtbudget von 225.000 CHF (138.000 Euro).