Nach Einschätzung der katholischen Bischöfe Westafrikas sind auf dem Kontinent, besonders in West- und Zentralafrika, die Sekten auf dem Vormarsch, was mit grosser Sorge betrachtet werde.
Die römisch-katholische Kirche im französischsprachigen Westafrika sei deshalb entschlossen, der Propaganda von Sekten, die vor allem aus dem nordamerikanischen Raum kämen, entschiedenen Widerstand zu leisten. Die Bischofskonferenzen des französischsprachigen Westafrika (CERAO) haben nach Angaben von "Radio Vatikan" dazu einen "pastoralen Aktionsplan" verabschiedet, der die Verbreitung der Sekten eindämmen soll. Der "pastorale Aktionsplan" rufe die örtlichen Pfarrgemeinden u.a. dazu auf, Katechesen durchzuführen um den Gläubigen zu helfen, sich mit der eigenen Glaubensüberzeugung ein kritisches Urteil über die Sekten bilden zu können.
Der katholische Erzbischof von Dakar, Théodore-Adrien Kardinal Sarr, sagte gegenüber "Radio Vatikan", dass die Sekten "auf schnelle und einfache Antworten auf menschlichen Bedürfnisse - wie Arbeit finden, gesund sein usw. - setzen". Die Methode der Sektenprediger sei einfach. Sie würden die Leute in schwierigen Situationen ansprechen: "Sprich dieses Gebet, nimm an jenem Gebetstreffen teil, dann wirst du gesund oder dann wird Gott dir helfen, eine Arbeit zu finden"."Den Sekten den wahren Gott entgegenstellen"
Die Sektenproblematik soll auch Thema der Afrika-Synode im nächsten Jahr im Vatikan werden. Die katholische Kirche müsse den Menschen zeigen, so Kardinal Sarr, dass ihr die Bedürfnisse der Menschen, wie Gesundheit oder Glück, nicht egal seien. Den Menschen müsse gezeigt werden, dass die Kirche ihre Bedürfnisse ernst nähme, dass aber die Antworten in Einklang mit dem wahren Glauben stehen müssten: "Gott reagiert nicht automatisch auf meine Bedürfnisse; es geht darum, zu lernen, den wahren Gott zu loben, ihn anzubeten, ihm zu vertrauen und seinen Willen zu erfüllen".