Alkohol stört gesunden Schlaf

Lausanne/Schweiz | 21.08.2008 | APD | Gesundheit & Ethik

Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) warnt vor Alkoholkonsum in den Abend- und Nachtstunden. Der Schlummertrunk an der abendlichen Grillparty habe seine Tücken. Forschungsergebnisse zeigten, dass Alkohol den Schlaf beeinflusse und besonders in der zweiten Nachthälfte für wache Phasen sorge. Er verändere den Schlafrhythmus, begünstige Kopfschmerzen oder Schweissausbrüche und fördere das Schnarchen. Bei Menschen mit Atemstörungen während des Schlafs verschlimmere er diese Beschwerden.

SFA gibt Tipps für einen tiefen Schlaf

Die Sommerzeit mit langem Sonnenschein und milden Temperaturen bis in die Nachtstunden würden oft zum Aufbleiben und Party feiern verleiten. Vielen sei jedoch nicht bekannt, ob das Bier zur Wurst ein Schlummertrunk oder eher ein Schlafkiller sei, so die SFA. Die neuere Forschung bestätige zwar den persönlichen Erfahrungsschatz, wonach der Alkohol das Einschlafen eher beschleunige. Trotzdem falle der Alkohol als Schlafhilfe durch: So würden sich unangenehme Nachwirkungen in Zusammenhang mit dem Alkoholabbau im Körper bemerkbar machen. Der Gang zur Toilette dränge sich auf und der Schlaf werde oberflächlicher. Nach mässigem Alkoholkonsum könnten einen nachts Schwitzattacken, Kopfschmerzen, Alpträume oder Mundtrockenheit plagen, die den Schlaf verjagten. Deshalb sei hoher und regelmässiger Alkoholkonsum oft von Schlaflosigkeit begleitet.

Alkohol begünstigt das Schnarchen

Der Konsum von Alkohol vor dem Schlafengehen führe ausserdem zu häufigerem Schnarchen, betont die Fachstelle. Grund sei die Entspannung der Muskulatur der Atemwege durch den Alkohol. Dabei treffe der Atem auf dem Weg zur Lunge auf einen grösseren Widerstand. Das Einatmen werde mühsamer und das Schnarchen nehme zu. Es könne auch zu kurzen Atemaussetzern kommen, selbst bei Menschen, die sonst nicht unter einer Schlafapnoe litten. Mehrere Forschungsarbeiten zeigten zudem, dass Alkohol schlafbedingte Atemstörungen verschlimmern könne. Übermässiger abendlicher Konsum begünstige also das Schlafapnoe-Syndrom. Typisch für diese Krankheit sei die kurze Unterbrechung der Atmung während des Schlafens, die meist durch verengte Atemwege entstehe. Die Betroffenen seien während des Tages oft schläfrig und erschöpft. Wer nachts unter Atemstörungen leide, sollte auf Alkohol vor dem Zu-Bett-Gehen verzichten und generell auf einen mässigen Konsum achten.

Die wahren Schlafhilfen

Neben einem guten Schlafkomfort, wie Dunkelheit und Ruhe im Schlafzimmer, Raumtemperatur bei 18 Grad sowie einer geeigneten Matratze, gebe es weitere Strategien, um zu einem gesunden, tiefen Schlaf zu kommen. Dazu zählten: Regelmässige Bettzeiten. Vermeidung von Stress und Aufregung, Verzicht auf üppiges, schweres Essen am Abend und die Pflege von persönlichen Ritualen wie z.B. eine Lektüre vor dem Einschlafen oder Bewegung während des Tages im Freien. Fest stehe auf jeden Fall: Der Alkohol tauge nicht als Schlafpille, schreibt die SFA.

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