Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat im Rahmen des 34. Soziologiekongresses in Jena Dr. phil. Thomas Spiegler mit dem Preis für herausragende Dissertationen ausgezeichnet. Spiegler ist Dozent für Methoden und Praxis der Sozialen Arbeit im Fachbereich Christliches Sozialwesen der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg.
Nach dem Studium der Theologie und Soziologie promovierte Spiegler im Jahr 2007 an der Philipps-Universität Marburg mit einer Forschungsarbeit zum Thema “Home Education in Deutschland – eine soziologische Studie”. In der Untersuchung ging er den Fragen nach, warum sich Eltern für Home Education, dem Unterricht zu Hause anstelle des Schulbesuchs, entscheiden, wie dieser Bildungsansatz umgesetzt wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Neben teilnehmender Beobachtung führte Spiegler zahlreiche Interviews mit Familien durch, die Home Education betreiben. Nach einer Darstellung der gegenwärtigen Situation analysierte er verschiedene Aspekte, die sich aus der Ordnungswidrigkeit des häuslichen Lernens ergeben, und fragte nach den gesellschaftlichen Chancen und Risiken einer wachsenden Bewegung der Home Education. Seine Studie mündet in die Skizze eines möglichen Weges zur angemessenen Regelung der Home Education. Die Promotionsschrift wurde unter dem Titel “Home Education in Deutschland: Hintergründe – Praxis – Entwicklung” im VS-Verlag Wiesbaden veröffentlicht.Die in Essen ansässige Deutsche Gesellschaft für Soziologie verleiht alle zwei Jahre den Preis für herausragende Promotionsarbeiten. Die 1909 gegründete Gesellschaft stellt eine Vereinigung von Soziologinnen und Soziologen dar, die sich durch Forschung, Lehrtätigkeit oder Veröffentlichungen im Bereich der Soziologie wissenschaftlich ausgewiesen haben. Ihr gehören über 1.800 Mitglieder an.