Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Schlosskirche zu Wittenberg wird am 15. März das Zentrum des Lutherischen Weltbundes (LWB) eröffnet. Es soll unter anderem die geistliche und theologische Begleitung kirchlicher Gruppen aus der lutherischen Weltfamilie anbieten sowie Studienprogramme für Studierenden- und Gemeindegruppen sowie Pfarrkonvente entwickeln.
Gleichzeitig wird der Direktor dieser Einrichtung, Pastor Hans-Wilhelm Kasch, durch den Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), in sein Amt eingeführt. Die Predigt hält der Generalsekretär des LWB, Pfr. Dr. Ishmael Noko (Genf).
Die Kirchenleitung der VELKD hatte im vergangenen Jahr den Landespastor für Mission und Ökumene in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, Hans-Wilhelm Kasch, zum Direktor des LWB-Zentrums in der Lutherstadt Wittenberg berufen. Mit dieser zunächst auf fünf Jahre befristeten Pfarrstelle will die VELKD die Arbeit des Lutherischen Weltbundes in Wittenberg unterstützen. Zugleich strebt die VELKD eine enge Verbindung mit der Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Zentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Amerika (ELCA) in Wittenberg an.
Zu den Aufgaben von Hans-Wilhelm Kasch gehört es auch, den Aufbau des "Luthergartens" in Wittenberg zu begleiten, in dem 500 Bäume von Partnern aus der weltenweiten Ökumene gepflanzt werden sollen. Die Erstbepflanzung wird am 1. November 2009 stattfinden. Die Kirchenleitung will mit ihrem Engagement im Zusammenwirken von Weltbund, Deutschem Nationalkomitee des LWB und EKD einen Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017 leisten.
Der Lutherische Weltbund ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegründet, zählt er heute 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,3 Millionen Christen lutherischer Tradition in 79 Ländern weltweit angehören. Der LWB hat seinen Sitz in Genf. Er handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.