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Kandidaten aus Korea und Norwegen für Nachfolge des ÖRK-Generalsekretärs nominiert

Amsterdam/Niederlande | 26.06.2009 | APD | Ökumene

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat am 26. Juni die offiziellen Kandidaten für das Amt des Generalsekretärs bekanntgegeben. Der so genannte "Findungsausschuss" für die Neubesetzung des obersten Amtsträgers des Rates traf sich vom 23. bis 26. Juni 2009 in Amsterdam. Der Ausschuss war im Februar 2008 vom ÖRK-Zentralausschuss gewählt worden. Den Vorsitz hatte die aus Kenia stammende Moderatorin Dr. Agnes Abuom von der Anglikanischen Kirche.

Der Ausschuss interviewte sechs höchst qualifizierte Kandidaten, die er bei seinem letzten Treffen im April 2009 auf Kreta bestimmt hatte, und entschied dem Zentralausschuss im August zwei Kandidaten zur Wahl vorzuschlagen: Pfarrer Dr. Park Seong-won von der Presbyterianische Kirche von Korea und Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit von der lutherischen "Kirche von Norwegen". Beide Kandidaten sind nach Angaben des Findungsausschusses der ökumenischen Bewegung tief verbunden und bringen einen vielfältigen Hintergrund mit, so Agnes Abuom nach der Sitzung.

Ende Mai kam es zwischen dem ÖRK und der mit dem Weltkirchenrat eng verbundenen ökumenischen Nachrichtenagentur "ENI" (Ecumenical News International) in Genf zu Irritationen, weil ENI unter Berufung aus der ÖRK-Zentrale die Namen von sechs Bewerbern für den Generalsekretärsposten öffentlich gemacht hatte. Auf jener Liste befanden sich auch die heute offiziell Nominierten: Park Seong-won und Olav Fykse Tveit. ENI nannte ferner Robert Anderson von der Kirche von Schottland, den südafrikanischen Methodisten Daryl Balia, den früheren Generalsekretär der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Canon Kenneth Kearon aus Irland, sowie den aus Brasilien stammenden Mennoniten Fernando Enns, der eine Stiftungsprofessur an der Universität Hamburg innehat.

Die Wahl des neuen ÖRK-Generalsekretärs findet während der Sitzung des Zentralausschusses vom 25. August bis 2. September in Genf statt. Der 62-jährige Amtsinhaber Samuel Kobia stammt aus Kenia und ist Methodist. Er hatte im vergangenen Jahr überraschend seinen Verzicht auf eine Wiederwahl erklärt.

Der Ökumenische Rat der Kirchen fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute 349 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Die römisch-katholische Kirche und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören dem ÖRK nicht an, arbeiten aber als Berater und Beobachter in mehreren Gremien des Weltkirchenrates mit.

Die Heilsarmee war Mitglied des ÖRK, lässt aber ihre Mitgliedschaft seit 1978 ruhen, da die Heilsarmee die Unterstützung der militanten Befreiungsbewegungen in Südafrika ablehnte. Sie ist jedoch in verschiedenen Gremien des Rates vertreten und arbeitet an einigen ÖRK-Projekten mit.

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