Mit einem Aufruf zur Gemeinschaft wurde der paneuropäische Jugendkongress der Adventjugend der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Mittwochabend, 5. August, im "Internationalen Congress Center München" (ICM) eröffnet. Eddie Hypolite, Jugendpastor in London, betonte vor 3.000 Jugendlichen: "Die Menschen suchen nicht nach Leuten, die grosse Ideen haben, sondern sie suchen nach Leuten, mit denen sie Gemeinschaft haben können." Es sei ein Fehler zu meinen, dass der säkulare Mensch an der Verkündigung der richtigen Lehre über das Christentum interessiert sei. Sie suchten vielmehr nach Christen, "die das leben, was sie glauben". Christen könnten nicht über ihr Christsein aus der Distanz sprechen. Erst wenn der andere merke, dass ein Christ echtes Interesse an seinen Fragen und Problemen habe, könne es Gemeinschaft geben.
Stadtrat Christian Müller hiess die Jugendlichen im Auftrag von Oberbürgermeister Christan Ude in München herzlich willkommen. Der bayerischen Landeshauptstadt sei sehr daran gelegen, dass sich ihre Gäste nicht nur in der Metropole wohl fühlten, sondern auch tolerant miteinander umgingen. Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Süddeutschland, erinnerte an frühere adventistische Jugendkongresse, die in den verschiedensten europäischen Städten stattfanden. Er freue sich, dass nach langer Zeit mit München wieder eine deutsche Stadt Treffpunkt der Adventjugend aus Europa sei. Bereits 1955 war die Stadt Gastgeberin einer derartigen Veranstaltung.
Bei einer Flaggenparade stellten sich die Jugendlichen aus rund 40 Staaten mit ihren Landesfahnen vor. Sie kamen unter anderem aus Finnland und Portugal, aus Israel und Irland, aus Frankreich und Kosovo, aus Albanien und Grossbritannien, aus Dänemark und Polen, aus Russland und den Niederlanden sowie aus der Schweiz, Österreich und Deutschland.
Etwa 230 freiwillige Helfer sind beim paneuropäischen Jugendkongress der Adventisten im Einsatz. Mit ihren blauen Westen und der Aufschrift "I am here to help you" (Ich helfe gern) sind sie als Ansprechpartner erkennbar. Eine der ältesten Helferinnen ist Eva Krahl aus München, die in diesem Jahr 80 Jahre alt wird. 1947 nahm sie zum ersten Mal an einem Jugendkongress der Adventjugend in London als Vertreterin der tschechischen Delegation teil. Auch zweiundsechzig Jahre später ist sie Teil des Geschehens. "Es macht einfach Freude, bei diesem Ereignis mitzuhelfen, zumal ich hier in München lebe", meint die rüstige Rentnerin mit einem sympathischen Lächeln.
Die meisten Helfer kommen aus München und Umgebung und werden von Freiwilligen aus allen Bundesländern unterstützt. Auch Engländer, Skandinavier und Franzosen gehören zum Team. Zu ihren Aufgaben gehört die Betreuung der Teilnehmer an ihren Schlafplätzen in den fünf Schulen, bei der Essensausgabe im ICM sowie bei der Parkplatzaufsicht. Sie helfen bei den technischen Abläufen und einige stehen als Seelsorger zur Verfügung.
Ein Höhepunkt des heutigen Donnerstag ist um 15 Uhr der Sponsorenlauf, dessen Erlös dem Münchener Projekt "Hilfe für Kids" zugute kommt, das sich um arme und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmert.