Die Delegierten des Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) haben am 31. August entschieden, die 10. Vollversammlung des ÖRK im Jahre 2013 in Busan (Republik Korea) abzuhalten. Die Entscheidung fiel im ersten Wahlgang in geheimer Abstimmung.
Dem Zentralausschuss lagen offizielle Einladungen der orthodoxen Kirchen zur Abhaltung der nächsten Vollversammlung des ÖRK in Damaskus (Syrien), Rhodos (Griechenland) und Addis Abeba (Äthiopien) sowie vom Nationalen Kirchenrat in Korea (NCCK) für Busan (Republik Korea) vor.
Nach den Worten von Pfarrer Dr. Jong-Wha Park von der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea biete die Feier der Vollversammlung in Korea den Kirchen die Möglichkeit, auf der geteilten Halbinsel ein unverfälschtes Zeugnis für Frieden und Gerechtigkeit ablegen zu können. Auch die Kirchen in Nord- und Südkorea sind geteilt. "Die Kirchen in Korea sind geteilt, und wir sehnen uns danach, zusammenzukommen", sagte Park und betonte, dass auch die Kirchen in Nordkorea eingeladen zur Vollversammlung eingeladen würden.
Am Ende entschieden die Delegierten des Zentralausschusses nur zwischen zwei Orten, Damaskus in Syrien und Busan in Südkorea. Das Ökumenische Patriarchat hatte die Einladung auf die griechische Insel Rhodos zugunsten von Damaskus zurückgezogen. Nach entsprechender Diskussion hatte der Weisungsausschuss für Grundsatzfragen – als Teil des Zentralausschusses – entschieden, nur Damaskus und Busan als mögliche Veranstaltungsorte zur Entscheidung vorzulegen, nicht ohne die geschichtliche Bedeutung der Kirchen in Äthiopien ausdrücklich anzuerkennen.
Als bemerkenswert und dankbar nahmen viele Delegierte zur Kenntnis, dass so viele orthodoxe Mitgliedskirchen Einladungen ausgesprochen hatten. Der Vorsitzende des Zentralausschusses, Pfarrer Dr. Walter Altmann dankte den orthodoxen Kirchen für ihre grosse Gastfreundschaft und bemerkte, dass der Zentralausschuss für eine seiner nächsten Tagungen "sehr gerne nach Damaskus reisen" würde.
"Die Entscheidung über den Veranstaltungsort der nächsten Vollversammlung gehört zu den wichtigsten Entscheidungen dieser Tagung", so die stellvertretende Vorsitzende des Zentralausschusses Margaretha Hendriks-Ririmasse am 27. August bei ihrer Einführung zur Präsentation der Veranstaltungsorte durch die einladenden Kirchen.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus hatte zunächst seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die nächste Vollversammlung auf Rhodos stattfinden werde, zog seine Einladung jedoch später zurück als Akt der Solidarität mit den Kirchen des Nahen Ostens, die seiner Meinung nach auf die Anwesenheit von Kirchenvertretern aus aller Welt angewiesen seien.
Ignatius IV., Patriarch des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochien und des gesamten Morgenlandes hatte die Einladung nach Damaskus ausgesprochen im Namen einer grossen Gruppe von orthodoxen, katholischen und protestantischen Kirchen in Syrien.
Abune Paulos, Patriarch der Äthiopischen Orthodoxen Kirche Tewahedo und einer der Präsidenten des ÖRK, hatte mit Unterstützung vieler weiterer äthiopischer Kirchen die Einladung nach Addis Abeba ausgesprochen.
Der Nationale Kirchenrat in Korea (NCCK) hatte die Einladung nach Busan im Namen all seiner Mitgliedskirchen ausgesprochen, einschliesslich der vier koreanischen ÖRK-Mitglieder (Anglikanische Kirche Koreas, Koreanische Methodistische Kirche, Presbyterianische Kirche von Korea und Presbyterianische Kirche in der Republik Korea).
Nach der Entscheidung über den Veranstaltungsort wird im nächsten Schritt ein Vollversammlungs-Ausschuss eingesetzt, der mit den Vorbereitungen der Vollversammlung beginnt. Die kirchliche Grossveranstaltung wird wahrscheinlich im modernen Ausstellungs- und Konferenz-Zentrum BEXCO von Busan stattfinden.