Das "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" (ZdK) hat an Wirtschaft und Politik appelliert, sich weltweit stärker für die Rechte bedrohter Christen einzusetzen. ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer Meyer bedauerte am 4. September in Bonn, dass die Christenverfolgungen in zahlreichen Ländern für die westeuropäische Gesellschaft kaum ein Thema seien. Es gelte einigen sogar als Ausdruck von Toleranz, nicht ausdrücklich gegen Christenverfolgungen Stellung zu beziehen, sondern nur generell für Meinungs- und Religionsfreiheit einzutreten. "Das", so Meyer, "ist aber völlig wirkungslos. Die Lehre der Geschichte lautet: Wer Verbrechen nicht beim Namen nennt, macht sich mitschuldig".
Vor dem Hauptausschuss des ZdK verwies Meyer insbesondere auf neue, von Partei- und Staatsfunktionären organisierte gewalttätige Aktionen gegen Christen in Vietnam. Durch die kommunistische Diktatur seien die Christen und die Kirchen in ihrem Bekenntnis und in ihrem Wirken stark eingeschränkt. Auch in China sei die Führung nicht bereit, den Christen volle Rechtssicherheit zu garantieren.
Mit Blick auf Pakistan beklagte der ZdK-Präsident eine Bedrohung der elementaren Freiheiten der christlichen Minderheit. Dort drohe den Christen ständig Anklage nach dem sogenannten Blasphemiegesetz. In Indien litten Christen immer wieder unter fundamentalistischen Angriffen und Überfällen. In Ägypten sei rechtliche Unsicherheit für Christen ein Teil der Normalität. Im Irak sei das Christentum in seiner Existenz tödlich bedroht, so Meyer.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft.