Der Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Jan Paulsen, bezeichnete die Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises an den US-Präsidenten als "Signal" für Barack Obama den eingeschlagenen Kurs beizubehalten. Die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees nannte Paulsen "überraschend und mutig".
Das Nobelpreiskomitee würdigte mit der Preisverleihung die Anstrengungen von Barack Obama zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Am 20. Januar 2009 wurde Obama in Washington als 44. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Bereits in seiner ersten Rede schwor er seine Landsleute auf einen Neuanfang in Amerika ein und forderte "eine neue Ära" von Verantwortung und Frieden.
Der aus Norwegen stammende adventistische Weltkirchenpräsident Paulsen interpretierte die Preisvergabe auch als Anerkennung im Kampf gegen Atomwaffen. Er lobte das norwegische Nobelpreiskomitee, weil es ein besonderes Augenmerk auf Obamas Vision und seinen Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt habe. Paulsen wörtlich: "Dafür lobe ich das Komitee und gratuliere dem US-Präsidenten".
Paulsen äusserte sich zur Friedensnobelpreis-Entscheidung als Präsident einer über 25 Millionen Menschen umfassenden weltweiten protestantischen Glaubensgemeinschaft, die sich als "Brückenbauer für den Frieden" betrachte.
Der Friedensnobelpreis wurde erstmals 1901 an zwei Personen vergeben. Es waren Henry Dunant, Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, und Frédéric Passy, Gründer der französischen Friedensgesellschaft "Société d'arbitrage entre les Nations". In den 108 Jahren wurde der Preis erst 90mal verliehen.
Das norwegische Komitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises besteht aus fünf Personen, die vom norwegischen Parlament ausgewählt und ernannt werden. Der Nobelpreis ist mit umgerechnet knapp einer Millionen Euro dotiert.