Ein Christ habe die Aufgabe, sich um den Schutz der Umwelt zu kümmern, betonte der Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Dr. Jan Paulsen (Silver Spring, Maryland/USA), in einem über YouTube veröffentlichten Video. Die Lehre der Bibel, dass der Mensch für die Bewahrung der Schöpfung Verantwortung trage, begleite die Adventisten seit Gründung ihrer Kirche im 19. Jahrhundert. Es könne daher nur bedauert werden, dass für viele Christen die von Menschen verursachte globale Erwärmung kein wichtiges Thema sei. Eine Umfrage habe ergeben, dass nur 33 Prozent der Evangelikalen in den Vereinigten Staaten den Klimawandel für ein ernstes Problemen hielten.
Dr. Samuel Soret, Leiter der Abteilung für Umweltgesundheit und Arbeitsmedizin an der School of Public Health (Fakultät für Gesundheitswesen) der adventistischen Loma Linda Universität in Kalifornien, bedauerte, dass er mit seinem Pessimismus hinsichtlich des Weltklimagipfels in Kopenhagen recht behalten habe. "Dennoch müssen verbindliche, einschneidende Entscheidungen hinsichtlich der Verringerung von Emissionen und der damit zusammenhängenden Fragen gemeinsam von den Industrienationen und den Entwicklungsländern getroffen werden", forderte er. "Der Klimawandel dürfte eine der grössten Gesundheitsbedrohungen der Menschheitsgeschichte darstellen."
"Nicht nur die Regierungen müssen ihren Teil tun." Jeder Einzelne trage Verantwortung für die Schonung der Umwelt, hob Rajmund Dabrowski, Direktor der Kommunikationsabteilung der Generalkonferenz, hervor. "Aus Respekt vor der Schöpfung habe ich als Christ die Aufgabe, im Gebrauch der Ressourcen zurückhaltend zu sein und meine Wünsche und Bedürfnisse verantwortungsbewusst abzuwägen."
Die adventistische Weltkirchenleitung hatte schon 1993 die Stellungnahme "Sorge um die Schöpfung – eine Erklärung zum Thema Umwelt" herausgegeben. Darin heisst es unter anderem: "Als Siebenten-Tags-Adventisten sehen wir die Erhaltung und Bewahrung der Umwelt in engem Zusammenhang mit unserem Dienst für Gott. … Weil die Zusammenhänge zwischen Armut und Umweltzerstörung unübersehbar sind, liegt uns sehr daran, die Lebensqualität aller Menschen mit dem Ziel zu verbessern, die natürlichen Ressourcen zu erhalten, ohne die Bedürfnisse der Menschheit zu übersehen. Echter Fortschritt bei der Bewahrung unserer Umwelt lässt sich nur um den Preis persönlicher und gemeinsamer Anstrengungen erreichen."
Beim Weltklimagipfel in Kopenhagen gab es kein völkerrechtlich verbindliches Abkommen. Zwar stimmten die Vertreter von 193 Staaten darin überein, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, doch sie benannten dafür keine konkreten Schritte. Auch konnten sich die Industrieländer nicht auf ein gemeinsames Ziel zur Reduzierung der Treibhausgase einigen. Die in Kopenhagen getroffene Vereinbarung enthält nur vage Klimaschutzziele. Umweltverbände sprachen daher von einem Scheitern der 13-tägigen Klimakonferenz.