Erschüttert zeigte sich die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika angesichts des schweren Erdbebens in Haiti auf der Karibikinsel Hispaniola. "Das Leid und die Not sind unvorstellbar gross. Das Land und die Helfer stehen vor riesigen Herausforderungen", betonte deren Präsident, Pastor Israel Leito. Unter den 9,6 Millionen Einwohnern Haitis befänden sich auch etwa eine halbe Million Adventisten samt ihren Familienangehörigen, teilte Leito mit.
Nach neuesten Medienberichten ist das 1978 gebaute "Hopital Adventiste d’Haiti" mit 70 Betten das einzige noch funktionstüchtige Krankenhaus in Port au Prince. Es sei völlig überlastet und Medikamente seien nicht mehr ausreichend vorhanden.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Haiti habe mit der Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser begonnen, sagte deren Direktor, Wally Amundson (Port-au-Prince). "Wir nutzen dafür noch vorhandene Spendengelder." Sein Stellvertreter. Ketteline Israel, berichtete von zusammengestürzten Gebäuden, Toten, Verletzten und chaotischen Zuständen.
ADRA International, ADRA Kanada und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika haben als Soforthilfe 85.000 US-Dollar (58.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Die Summe soll innerhalb von einer Woche auf eine halbe Million US-Dollar (345.000 Euro) aufgestockt werden.
Das Hilfswerk ADRA Schweiz stellte dem ADRA-Netzwerk 51.000 Schweizer Franken (50.000 US-Dollar) für die dringendsten Bedürfnisse der Überlebenden zur Verfügung. ADRA Schweiz bittet um Spenden auf das Postkonto PC 80-26526-3 mit dem Vermerk "Erdbeben Haiti ".
Die deutsche ADRA-Organisation in Weiterstadt bei Darmstadt sendet laut ihrem Pressesprecher Heinz-Hartmut Wilfert einen Mitarbeiter ins Katastrophengebiet um Hilfsmassnahmen zu koordinieren. ADRA Deutschland bittet um Spenden auf das Konto 020 007 0209 bei der Commerzbank Darmstadt (BLZ 508 800 50). Stichwort: Katastrophenhilfe.
Laut einer Zählung der Vereinten Nationen sind rund 55 Prozent der Einwohner Haitis römisch-katholisch. Die protestantische Bevölkerung umfasst: 15 Prozent Baptisten, 8 Prozent Pfingstler, 3 Prozent Siebenten-Tags-Adventisten, 1,5 Prozent Methodisten und 0,7 Prozent Anglikaner. Den Rest bilden unter anderen Anhänger von Voodoo-Religionen.