Das 70-Betten-Krankenkaus "Hospital Adventiste d’Haiti", eine Einrichtung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Port-au-Prince wurde durch das Erdbeben nur leicht beschädigt und leistet seit dem Eintritt der Katastrophe tausenden von Verletzten Hilfe. Obwohl Ärzte und Pflegepersonal pausenlos arbeiteten, könnten sie den Zustrom Hilfe suchender Menschen nicht bewältigen, teilte die stellvertretende Direktorin der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Haiti, Kettelin Israel, mit. Die Klinik und das gesamte Grundstück seien völlig überfüllt. "Nun sind die Vorräte an Medikamenten und medizinischem Bedarf aufgebraucht und wir warten dringend auf Hilfe von aussen."
Das adventistische Loma Linda University Medical Center (LLUMC) in Kalifornien/USA, ein Partnerspital des "Hospital Adventiste d’Haiti", hat inzwischen ärztliches Personal, Medikamente und medizinische Einrichtungen nach Haiti auf den Weg gebracht.
ADRA Haiti hat seinen Sitz auf dem Gelände des adventistischen Krankenhauses. Das Hilfswerk versorge laut Israel Überlebende des Erdbebens mit Nahrungsmittel, Trinkwasser und Decken. ADRA habe auf dem Krankenhausgelände und an einigen Plätzen in Carrefour Zelte aufgebaut, welche die Organisation in ihrem Katastrophenlager vorrätig hatte. "Aber auch unsere eigenen Mittel sind jetzt erschöpft", beklagte die stellvertretende Direktorin.
"Zurzeit sind vom internationalen ADRA-Netzwerk vier mobile Kliniken und zwei Ärzteteams mit den notwendigen Medikamenten und Verbrauchsmaterialien auf dem Weg nach Haiti", teilte der Pressesprecher von ADRA Deutschland, Heinz-Hartmut Wilfert (Weiterstadt bei Darmstadt), mit. Die deutsche ADRA-Organisation habe einen Mitarbeiter nach Haiti entsandt, um Hilfsmassnahmen zu koordinieren. In der Bundesrepublik arbeite ADRA mit den Partnern der "Aktion Deutschland Hilft" zusammen und stehe den Medien als Kommunikations-Manager zur Verfügung.