Vertreter von 14 Kirchen haben in Bagdad einen “Rat Christlicher Kirchenleiter im Irak“ gegründet. Dem Rat gehören alle Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe und Kirchenoberhäupter der seit 1982 staatlich registrierten 14 christlichen Gemeinschaften im Irak an, die aus der katholischen, der östlich- und orientalisch-orthodoxen wie der protestantischen Tradition hervorgegangen sind. Unter ihnen befindet sich auch der Präsident der irakischen Siebenten-Tags-Adventisten.
Laut seiner Satzung ist es Ziel des neuen Rates, “Meinungen, Positionen und Entscheidungsfindungen der Kirchen im Irak“ zu Fragen im Zusammenhang mit Kirche und Staat “einen gemeinsamen Ausdruck zu geben“. Das wolle der Rat erreichen, “indem er die christliche Präsenz aufrechterhält und stärkt, Zusammenarbeit und gemeinsames Handeln fördert, ohne sich in die inneren Angelegenheiten der Kirchen oder deren Körperschaften einzumischen“.
In einer Pressemitteilung über die Errichtung des neuen Rates unterstrichen die Gründer die Bedeutung christlicher Bildungsarbeit und des Dialogs mit der muslimischen Gemeinschaft zur “Förderung gegenseitiger Akzeptanz“. Generalsekretär des Rates ist Erzbischof Dr. Avak Asadourian von der Armenisch Orthodoxen Kirche im Irak. Als sein Stellvertreter amtiert Erzbischof Basilius Guirgis al-Qass Moussa von der Syrisch-Katholischen Kirche. Von den ursprünglich 1,2 Millionen Christen im Irak sollen sich aufgrund der wirtschaftlichen, politischen und religiösen Verhältnisse nur noch etwa eine halbe Million im Land befinden.