Der katholische Basler Bischof Kurt Koch soll Nachfolger für den deutschen Kurienkardinal Walter Kasper werden und die Leitung des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen übernehmen. Nach einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins FOCUS vom 26. Juni soll Papst Benedikt XVI. noch vor seinem Umzug in die Sommerresidenz in Castel Gandolfo am 7. Juli den 60-jährigen Kurt Koch an die Spitze des Päpstlichen Einheitsrates berufen.
Der in Emmenbrücke (Kanton Luzern) geborene Kurt Koch empfing 1995 unter Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihe und wurde zum Bischof von Basel ernannt. Koch studierte Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Luzern. Anschliessend lehrte der habilitierte Theologe als Honorarprofessor für Dogmatik, Ethik, Liturgiewissenschaft und Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern. Von 2007 bis 2009 war Msgr. Koch Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK). Er hat über 60 Bücher und Schriften verfasst, darunter Mut des Glaubens (1979) und Eucharistie (2005).
Der aus Heidenheim an der Brenz stammende Walter Kasper leitete seit 2001 den Einheitsrat als Präsident. Im 1999 hatte Papst Johannes Paul II. Kasper nach Rom geholt und ihn zunächst zum Sekretär des "Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen" ernannt. Seitdem hat sich der deutsche Kurienkardinal als Förderer der Ökumene verdient gemacht.
Der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen wurde vor rund 50 Jahren gegründet. Seine Anfänge sind eng mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verbunden. Es war der Wunsch von Papst Johannes XXIII., die Beteiligung der römisch-katholischen Kirche an der ökumenischen Bewegung zu einem Hauptanliegen des Konzils zu machen. Daher schuf er am 5. Juni 1960 ein "Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen". 1988 wandelte Papst Johannes Paul II. den Namen des Einheitssekretariates in Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen (Einheitsrat) um.