Angesichts der starken Zunahme von Übergewicht (Adipositas) und Diabetes auf der Inselrepublik Palau hat Präsident Johnson Toribiong eine "Grüne Revolution" in Gang gesetzt. Die Bevölkerung soll ab Juli mit dem Anbau von Gemüse in Gärten und Hinterhöfen beginnen, um zur eigenen, gesunden Nahrungsversorgung beizutragen.
Auf der kürzlich abgehaltenen 13. Gipfelkonferenz der Regierungschefs von Mikronesien in Saipan wies Harry Fritz, Minister für Rohstoffe, Entwicklung und Tourismus, darauf hin, dass die Einwohner Palaus durch ihren veränderten Lebensstil verstärkt von Importen aus Japan, Korea und den Vereinigten Staaten abhängig seien.
Viele Bewohner leiden heute durch einseitige und unausgewogene Ernährung an Fettleibigkeit und riskierten an Diabetes (Typ-2) zu erkranken. Diese nicht übertragbare Krankheit kann zu Folgeschäden wie Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Nierenversagen und Herzerkrankungen führen, sagte Minister Fritz.
"Auf Palau gibt es den Lebensstil von früher, als noch gefischt und Nahrungsmittel angepflanzt wurden, nicht mehr. Heute sind wir weitgehend auf Fertiggerichte (Convenience Food) aus dem Ausland, vor allem aus den USA, Japan und Korea angewiesen," so der Regierungsvertreter. Dies sei der Grund dafür, dass Präsident Toribiong die Bevölkerung auffordere mehr Gemüse zu essen.
Der Minister wörtlich: "Der Regierungschef hat die 'Grüne Revolution' ausgerufen, wir müssen im Juli mit dem Anbau unserer eigenen Nahrungsmittel beginnen."
Das Staatsoberhaupt von Palau und sein Minister für Rohstoffe, Entwicklung und Tourismus sind Mitglieder der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Adventistische Christen legen grossen Wert auf eine gesunde Lebensweise und Ernährung, zu denen der Verzicht auf schädliche Drogen, einschliesslich Alkohol und Tabak, gehören. Die Freikirche unterhält weltweit 171 Krankenhäuser, 429 Kliniken und beschäftigt über 107'000 Ärzte sowie medizinisches und weiteres Personal. Jährlich werden in ihren Gesundheitseinrichtungen 16,2 Millionen Patienten ambulant und stationär behandelt.
Mit der in Genf ansässigen UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsvorsorge.
Die Republik Palau zählt etwa 20'700 Einwohner, von denen 30 Prozent Ausländer sind. Von der mehrheitlich christlichen Bevölkerung sind knapp 50 Prozent Katholiken und 26 Prozent Protestanten, einschliesslich 5,3 Prozent Adventisten.