Volkszählung 2011 in Deutschland

Deutsche Volkszählung 2011 mit Detailfragen zur Religion <br> Erfasst wird nicht nur die Religionszugehörigkeit, sondern auch das Bekenntnis zu einer Glaubensrichtung

Berlin/Deutschlkand | 12.10.2010 | APD | Religion + Staat

Die Volkszählung in Deutschland im Mai 2011 erfasst nicht nur die Religionszugehörigkeit, sondern auch das Bekenntnis zu einer Glaubensrichtung. Die Angabe, zu welcher Religion, Glaubensrichtung oder Weltanschauung sich der Befragte bekenne, sei allerdings als einzige in dem Fragebogen freiwillig, berichtet die Agentur Kathpress.

Wie Sabine Bechtold vom Statistischen Bundesamt kürzlich in Berlin erläuterte, gibt es im Zenus-Fragebogen folgende Ankreuzmöglichkeiten bei der Bekenntnisfrage: Christentum, Judentum, Islam (unterschieden nach sunnitisch, schiitisch und alevitisch), Buddhismus, Hinduismus, Sonstige sowie "Keiner Religion, Glaubensrichtung oder Weltanschauung".

Das Statistische Bundesamt erhoffe sich durch die Frage nach dem religiösen Bekenntnis auch konkretere Angaben zur Zahl der Muslime in Deutschland. Da der Islam - anders als die rechtlich verfassten Kirchen und Religionsgemeinschaften - keine offizielle Mitgliedschaft kenne, sei er bislang nicht statistisch erfasst worden.

Entsprechend tauche er auch bei der Volkszählung nicht als eigenständiger Punkt unter der Frage "Welcher Religionsgesellschaft gehören Sie an" auf. Muslime müssten hier ankreuzen: "Keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft".

Im Rahmen der Volkszählung sollen erstmals nur zehn Prozent der Bevölkerung direkt befragt werden. Wer für die Stichprobe ausgewählt wurde, erhält vorab ein Informationsschreiben und ist verpflichtet, den Fragebogen auszufüllen.

Auch bei der Volkszählung 1987 hatte die deutsche Bundesregierung die Religionszugehörigkeit erheben lassen. Die EU, die verschiedene Fragen für den europaweit alle zehn Jahre laufenden Zensus vorgibt, schrieb das Merkmal Religion nicht verbindlich vor. Zuletzt fand eine Volkszählung in der Bundesrepublik 1987 statt, in der DDR 1981.

Nach Schätzungen des Bundesgesetzgebers entstehen für Vorbereitung und Durchführung des Zensus 2011Kosten von insgesamt 710 Millionen Euro.

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