In Russland erinnert erstmals ein Mahnmal an Katholiken, die unter dem sowjetischen Diktator Josef Stalin hingerichtet wurden. Insgesamt kamen in der Sowjetunion mindestens 400 katholische Priester um. Der Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi weihte am 28. Oktober einen Gedenkstein auf dem Friedhof Lewaschowo bei Sankt Petersburg ein.
Der Gedenkfriedhof befindet sich rund 30 Kilometer nördlich vom historischen Stadtkern von Sankt Petersburg. Dort liegen etwa 47.000 Opfer des stalinistischen Terrors begraben, darunter Opfer unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse aus verschiedenen Nationalitäten.
Bereits 2007 wurde auf dem Lewaschowo-Friedhof ein Mahnmal für die unter Josef Stalin in den 1930er Jahren ermordeten Adventisten errichtet. Nach Angaben der Freikirche seien in den Jahren 1937 und 1938 140 Adventisten im damaligen Leningrad (heute Sankt Petersburg) umgebracht worden.
Während der Stalinzeit seien in der Sowjetunion über 3.000 Siebenten-Tags-Adventisten in Gefängnisse und Zwangsarbeitslager gebracht worden, darunter mehr als 200 Pastoren und Gemeindeleiter. Viele von ihnen hätten die Misshandlungen nicht überlebt.
Auch in Moskau wurde 2007 ein Mahnmal zum Gedenken an die Opfer der stalinistischen Terrorwelle eingeweiht. Im 25 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Butovo erinnert ein 12,5 Meter hohes Holzkreuzteil an die Ermordeten. Die Gedenkstätte wird von der russisch-orthodoxen Kirche betreut. Auf dem Gelände waren 1937 und 1938 über 20.000 politische Gefangene erschossen worden. Das Holzkreuz wurde in einem orthodoxen Kloster auf dem Solovki-Archipel in Nordrussland angefertigt. Dort war unter Stalin das erste der berüchtigten sowjetischen Arbeitslager errichtet worden.