In der Nacht zum 1. Januar 2011 werden voraussichtlich 6.934.196.000 Menschen auf der Erde leben. Das sind rund 80 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor. Und die Menschheit wächst weiter: jede Sekunde um durchschnittlich 2,6 Erdenbürger. Etwa Mitte 2011 wird die Weltbevölkerung die Sieben-Milliarden-Marke überschreiten und im Jahr 2025 acht Milliarden Menschen umfassen. Diese Zahlen gab die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zum Jahresende 2010 bekannt.
Besonders rasant wachse die Bevölkerung in den Entwicklungsländern: Heute lebten hier 82 Prozent der Weltbevölkerung, insgesamt 5,7 Milliarden Menschen. Bis zum Jahr 2050 kämen noch einmal rund 2,2 Milliarden Menschen hinzu. Prozentual wachse die Bevölkerung Afrikas am schnellsten. Bis zur Jahrhundertmitte würden hier fast zwei Milliarden Menschen leben – doppelt so viele wie heute. Die meisten Länder Afrikas könnten ihre Bevölkerung schon heute nicht mehr ausreichend versorgen. Das rasante Bevölkerungswachstum übe zusätzlichen Druck auf die natürlichen Ressourcen sowie auf Bildungs- und Gesundheitssysteme aus und verschärfe die Armut.
Allein in Afrika südlich der Sahara würde sich das Bevölkerungswachstum um ein Fünftel verringern, wenn alle Menschen ungewollte Schwangerschaften vermeiden könnten. "Noch immer werden jedes Jahr 75 Millionen Frauen in den Entwicklungsländern ungewollt schwanger, vor allem weil ihnen der Zugang zu Aufklärung und Verhütung fehlt", betonte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. "Wenn wir die Armut an ihrer Wurzel bekämpfen wollen, müssen wir Frauen helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Deshalb sind höhere Investitionen in Aufklärung und Verhütung so wichtig."