Das verheerende Erdbeben vom 12. Januar 2010 in Haiti, hatte schlimmen Folgen für den gebeutelten Karibikstaat. Wie die Glückskette an einer Medienkonferenz am 6. Dezember berichtete, sind seit dem nationalen Sammeltag knapp 66 Millionen Franken gespendet worden. Damit sind bisher 30 Projekte von 15 Partnerhilfswerken in der Höhe von 22,3 Millionen Franken finanziert worden.
Demnach profitierten 370'000 Personen von der Nothilfe, der Rehabilitation und dem Wiederaufbau. Die Arbeit der Schweizer Hilfswerke soll den Betroffenen die Rückkehr zu einer gewissen Normalität sowie in ein würdevolles und sicheres Leben ermöglichen. Die Projekte seien entsprechend auf ein fünfjähriges Engagement ausgerichtet. „Der Wiederaufbau geht in kleinen Schritten vorwärts, aber es geht vorwärts und die Richtung stimmt. Die für Haiti gesammelten Gelder werden zielgerichtet eingesetzt“, führte Alain Geiger, Leiter der Projektabteilung, an der Medienkonferenz aus.
Der Wiederaufbau findet vor allem in den ländlichen Regionen ausserhalb von Port-au-Prince und rund um die Städte Gressier, Léogâne, Petit Goâve und Jacmel statt, berichtet die Glückskette. Er umfasse drei Arten von Hilfe: Bestehende Behausung hurrikan- und erdbebensicher reparieren oder neu bauen bzw. den Kern eines künftigen Hauses erstellen, der ab sofort bewohnbar ist und einen späteren Ausbau ermöglicht.
Die Choleraepidemie, die seit Oktober mittlerweile grosse Teile des Landes erfasst habe, zwinge die Hilfswerke erneut zu Nothilfemassnahmen, heisst es weiter in der Mitteilung. Entsprechende Präventionsprogramme werden von den Partnerhilfswerken in die bereits laufenden Hilfsaktionen integriert und von der Glückskette finanziert.
ADRA Schweiz erstellt 350 Unterkünfte
„ADRA Schweiz baut in einem ersten Projekt bis Ende Januar in Petit-Goave 350 Unterkünfte, mit einem Projektvolumen von 825.000 Franken“, sagte Rachel Kürsteiner, Mitarbeiterin des Hilfswerks. Dieses Projekt werde von der Glückskette mitfinanziert. Im Ganzen sollen 1170 Behausungen erstellt werden. „ADRA Schweiz arbeitet mit ADRA Haiti zusammen und hat einen Projektverantwortlichen in Haiti, der auch bereits das Nachfolgeprojekt vorbereitet, das 300 Fischern den wirtschaftlichen Wiedereinstieg ermöglichen soll.“ In ganz Haiti sollen rund 4000 Unterkünfte von folgenden ADRA Büros erstellt werden: ADRA Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Luxemburg, Österreich, Rumänien und Tschechien.