Dr. John Graz © Foto: IRLA

Schweizer erhält US-Preis für Förderung der Religionsfreiheit

Bern/Richmond (Virginia/USA) | 17.01.2011 | APD | Religionsfreiheit

Der in den USA lebende schweizerisch-französische Doppelbürger, Dr. John Graz, ist am 13. Januar in Richmond (Virginia/USA) mit dem amerikanischen "National First Freedom Award" für seine Verdienste zur Förderung und Verteidigung der Religionsfreiheit ausgezeichnet worden.

Der Preis wird jedes Jahr im Januar, anlässlich des amerikanischen Jahrestages für Religionsfreiheit, vom "First Freedom Center" in Richmond (Virginia/USA) vergeben. Die 1984 gegründete apolitische und nicht-religiöse Non-Profitorganisation fördert die Religionsfreiheit durch Bildungsveranstaltungen und Unterrichtsmaterialien.

Neben dem nationalen Preis wurde dieses Jahr mit dem "International First Freedom Award" die pakistanische Juristin Asma Jahangir, UN-Sonderberichterstatterin für Glaubens- und Gewissensfreiheit von 2004-2010, für deren unermüdlichen Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten geehrt. Jahangir erhielt u.a. 2008 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich.

Die Preisträgerin verzichtete wegen der angespannten Lage in Pakistan, durch die Ermordung des Gouverneurs von Panjab, im Zusammenhang mit dem umstrittenen Blasphemiegesetz, darauf, ihr Land zu verlassen und den Preis persönlich in Richmond in Empfang zu nehmen. An ihrer Stelle nahm die Tochter und Rechtsanwältin Sulema Jahangar den Preis entgegen.

Ferner erhielt der Baptist J. Brent Walker, Leitender Direktor des Gemeinsamen baptistischen Ausschusses für Religionsfreiheit (Baptist Joint Committee for Religious Liberty) den "Virginia First Freedom Award".

John Graz studierte Theologie, Geschichte und Religionssoziologie an den Universitäten von Montpellier und Paris-Sorbonne. "Ich fühle mich durch diese Auszeichnung sehr geehrt und teile diese Ehre mit meinem Mitarbeiterteam", sagte Graz, der heute als Direktor der Abteilung für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit (PARL) der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring, Maryland/USA, tätig ist. Seit ihrer Gründung 1863 tritt die protestantische Freikirche konsequent für Religionsfreiheit ein und setzt sich heute an vorderster Stelle für deren Förderung auf internationaler Ebene ein, einschliesslich bei den Vereinten Nationen.

John Graz vertritt in Publikationen, Radio- und Fernsehsendungen sowie durch seine Interventionen bei Regierungen und internationalen Fachkongressen mit Nachdruck die Auffassung, dass Religionsfreiheit unterschiedslos für alle Menschen gilt, egal ob sie gläubig sind oder nicht.

"First Freedom Award"-Preisträger früherer Jahre waren: Madeleine K. Albright, ehemalige US-Aussenministerin (2007), Václav Havel, ehemaliger Präsident von Tschechien (2006), Tony Blair, ehemaliger Premierminister von Grossbritannien (1999), Garry Wills, Ph.D., Pulitzer Preisträger (2004), Richard C. Holbrooke, Chef-Unterhändler des Dayton Friedensabkommens (1996).

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