Navanethem Pillay UN-Menschenrechtskommissarin © Foto: OHCHR

UN-Menschenrechtskommissarin verlangt von allen Staaten den Schutz religiöser Minderheiten

Genf, | 20.01.2011 | APD | Religionsfreiheit

Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, die Südafrikanerin Navanethem Pillay, hat von der internationalen Staatengemeinschaft entschiedeneren Einsatz gegen Gewalt an religiösen Minderheiten verlangt. Zudem müssten Gesetze abgeschafft werden, mit denen solche Minderheiten benachteiligt würden, verlangte Pillay in einem am 7. Januar in Genf veröffentlichten Appell. Übergriffe auf Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel und andere religiöse Stätten müssten ein Weckruf sein, um alle zum Einsatz für mehr Toleranz zu bringen. Alle Staaten hätten nicht nur eine moralische, sondern auch die rechtliche Pflicht, den Schutz ihrer religiösen Minderheiten zu gewähren.

Die UN-Menschenrechtskommissarin erinnerte daran, dass Angehörige verschiedener Religionen im vergangenen Jahr Opfer von Übergriffen geworden seien. Dazu gehörten neben den Kopten in Ägypten auch Christen und Muslime in Nigeria und Pakistan. Auch in Malaysia, im Iran, in Irak und in Indonesien seien Christen, Muslime, Sikhs und andere religiöse Minderheiten Opfer von Anschlägen geworden.

"Der Schutz der religiösen Minderheiten ist keine auf ein Gebiet oder eine Glaubensrichtung beschränkte Herausforderung. Alle Staaten haben religiöse Minderheiten, und viele Angehörige dieser Minderheiten werden mehr oder weniger diskriminiert", betonte Pillay.

Pillay verlangte, nicht nur in den Gesetzen, sondern auch im politischen Alltag und im Bildungswesen die Förderung von Toleranz in den Mittelpunkt zu stellen. Die Staaten müssten zudem dafür sorgen, dass auch Aufruf zu religiösem Hass unter Strafe gestellt wird.

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