Das grösste Spital von Christchurch, der 390.000 Einwohner-Stadt auf der Südinsel Neuseelands, musste aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Weil es nur noch Personen mit schweren Verletzungen aufnehmen kann, wurde die stillgelegte Fabrikhalle der Gesundkostfabrik, Sanitarium Health Food Company, im Vorort Papanui, von den städtischen Notfalldiensten als Triagezentrum für Verletzte in Betrieb genommen. Es werden dort Amputierte und Menschen mit Schnitt- und Quetschwunden versorgt.
„Wir haben das Glück, dass unsere Gebäude kaum beschädigt sind und sie der Bevölkerung in dieser Zeit der Verwüstung dienen können. Zu unserem Fabrikgelände gehört auch ein grosser Park mit einem Brunnen, von dem wir Trinkwasser beziehen können“, sagte Pierre van Heerden, Geschäftsleiter der Sanitarium Health Food Company in Neuseeland.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe, ADRA Neuseeland und die Gesundkostfabrik, die der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehört, haben 1.1000 Bedürftigen in den Evakuierungszentren Getreideriegel und andere Esswaren, sowie Milch und Wasserflaschen zur Verfügung gestellt. ADRA arbeite eng mit den zivilen Behörden und der Heilsarmee zusammen und versorge die Erdbebenopfer, die in den drei oder vier Evakuierungszentren um Christchurch verteilt sind, mit erster Hilfe, erläuterte van Heerden.
Wie die Kommunikationsabteilung der Freikirche meldet, ist der Verkehr in Christchurch sehr eingeschränkt, da es in den Strassen teils grosse Risse gebe, sie durch die geborstenen Wasserleitungen überflutet seien und die Ampeln wegen dem Stromausfall nicht funktionierten. Brücken hätten sich angehoben, sodass die Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen auf den Fahrbahnen blockiert seien.
Der U.S. Geological Survey geht davon aus, dass das einminütige Erdbeben, mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala, näher an Christchurch liegt, als das Erdbeben vom September 2010, mit einer Stärke von 7,2, das jedoch weit weniger Schäden verursachte. Es wird angenommen, dass das jetzige Erdbeben auch deshalb grössere Schäden zur Folge hatte, weil es weniger vertikale, sondern mehr seitliche Bewegungen ausgelöst habe.
„Im Moment ist es schwierig, Informationen über das Geschehen zu bekommen, da die Kommunikationskanäle zusammengebrochen oder überlastet sind“, sagte Pastor Craig Gillis, Präsident der adventistischen South New Zealand Kirchenleitung. „Bis jetzt haben uns keine Meldungen betreffs verletzter Gemeindeglieder erreicht.“ Die Mitarbeitenden der Kirchenleitung, sowie die Schüler und Lehrer der Christchurch Adventist School seien wohlauf.
Auf der südlichen Insel Neuseelands leben 1990 erwachsen getaufte Adventisten in 20 Kirchgemeinden. Sie unterhalten die Christchurch Adventist School mit 56 SchülerInnen.