Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Japan hat nach eigenen Angaben am 12. März zwei Mitarbeiter in die von Erdbeben und Tsunami schwer betroffene Präfektur Miyagi entsandt, um Abklärungen über die nötigen Hilfsmaßnahmen zu treffen und die Hilfe mit den Lokalbehörden zu koordinieren.
Hideo Watanabe, Programm-Verantwortlicher von ADRA Japan, sei am 12. März in der Gegend von Fukushima sowie in den beiden Stadtteilen Miyagino und Wakabayashi der Millionenstadt Sendai, dem Verwaltungssitz der Präfektur Miyagi, eingetroffen und habe sich mit dem Krisenstab der Präfektur getroffen, um die nötigen Informationen bezüglich der wichtigsten Hilfsmaßnahmen zu erhalten. Es sei aber immer noch äußerst schwierig einen umfassenden Überblick zu erhalten, sagte der ADRA Mitarbeiter am 13. März.
Atsushi Suhara, ein weiterer ADRA Programm-Verantwortlicher, sei nach Natori geflogen, einer Stadt in der Präfektur Miyagi, und habe sich dort mit dem nationalen Katastropheneingreifteam besprochen, um eine Einschätzung der Lage zu erhalten. Der Tsunami, der durch das Erdbeben ausgelöst wurde, habe das gesamte Wohngebiet von Natori und das Ackerland im Küstenstreifen weggeschwemmt, sagte Atsushi. Die Gegend sei am 12. März immer noch unter Wasser gestanden, so der ADRA Mitarbeiter. Der Schaden sei so unbeschreiblich groß, dass ihm schlicht die Worte fehlten.
ADRA Japan erstelle zusammen mit anderen Organisationen eine Übersicht aller Evakuierungszentren in der Miyagi Präfektur. Zudem erarbeite das Hilfswerk für das weltweite ADRA Netzwerk einen Projektvorschlag für die Katastrophenhilfe und koordiniere die Hilfeleistungen zwischen privaten und öffentlichen Organisationen.
Unmittelbar nach dem Erdbeben habe ADRA Japan am 11. März rund 300 in Tokio Gestrandeten Unterkunft, Nahrung, Wasser und einen Internetzugang zur Verfügung gestellt, damit sie ihre Angehörigen benachrichtigen konnten. Gleichzeitig seien zwei Fahrzeuge ins Katastrophengebiet entsandt worden, um 600 Familien mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu versorgen.
ADRA Japan bearbeitet mit 16 Angestellten folgende Schwerpunkte: Ernährungssicherheit, Wirtschaftsförderung, Gesundheit, Katastrophenhilfe und Bildung. Das Hilfswerk unterhält in Laos, Nepal und Vietnam Entwicklungszusammenarbeitsprojekte sowie im Südsudan, Haiti, Peru, Simbabwe und Myanmar Wiederaufbau beziehungsweise Katastrophenhilfeprojekte. ADRA Japan arbeitet unter anderem mit folgenden Organisationen zusammen: Nonprofit Corporation Japan Platform (JPF), UNHCR-NGO Council of Japan (J-FUN), Japan International Cooperation Center for Nonprofit NGO (Janic) und NGO Network for Education (JNNE).
ADRA International hat nach eigenen Angaben als Soforthilfe 25.000 US-Dollar (18.000 Euro) zur Verfügung gestellt und ein Projektteam nach Japan entsandt.
Die ADRA Büros von Deutschland, Österreich und der Schweiz werden sich an der Nothilfe beteiligen und haben deshalb am 11. März zu Spenden aufgerufen. Spenden sind erbeten an:
ADRA Deutschland:
ADRA-Spendenkonto 2000 702 09, Commerzbank in Darmstadt (BLZ 508 800 50)
ADRA Österreich:
PSK 1.300.400, BLZ 60‘000, Verwendungszweck „Katastrophenfonds“.
ADRA Schweiz:
Postkonto 80-26526-3, Vermerk: „Erdbeben Japan“