Die rund 40 nach Ghana in Sicherheit gebrachten Familienangehörigen von Mitarbeitern der West-Zentralafrikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten sind in die Republik Elfenbeinküste zurückgekehrt. Das Verwaltungsgebäude der Kirchenleitung in Abobo, einem Vorort Abidjans, ist nur 300 Meter vom Präsidentenpalast, der heftig umkämpft war, entfernt. Laut Adventist News Network (ANN) blieb der adventistische Verwaltungssitz bis auf einige zerschossene Fensterscheiben unbeschädigt. Etwa zehn Mitarbeiter seien während der politischen Unruhen zurückgeblieben, um das Gebäude zu bewachen. Die West-Zentralafrikanische Kirchenleitung ist für die 835.000 erwachsen getauften Adventisten in 22 Ländern zuständig.
Wie der Präsident der Freikirche in der Elfenbeinküste, Pastor Benjamin G. Gonkanou, mitteilte, sei in der im März von schweren Kämpfen betroffenen Stadt Duekoue im Westen des Landes auch ein Adventist ums Leben gekommen. Zudem wären die dortige adventistische Kirche und eine weitere in Abobo zerstört worden. Von den 21,4 Millionen Einwohnern der Elfenbeinküste sind rund 12.000 Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in 60 Kirchgemeinden und 88 Gruppen Gottesdienste feiern.
Die Spannungen in der Elfenbeinküste eskalierten, nachdem der bisherige Amtsinhaber Laurent Gbagbo Ende letzten Jahres die Präsidentenwahl verlor, sich aber weigerte zurückzutreten. Wahlsieger und Oppositionsführer Alassane Ouattara wurde ebenfalls als Präsident vereidigt. Nach blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Parteien gelang es am 11. April Gbagbo in Abidjan festzunehmen.