Oweda Wehbe, ehemaliger Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bagdad, ist mit seiner Familie in die 500.000-Einwohnerstadt Duhok, in die autonome Region Kurdistan, Nordirak, gezogen. Im angemieteten Haus würden adventistische Gottesdienste gefeiert, gleichzeitig diene es dem ägyptischen Pastor und seiner Familie als Pfarrhaus, teilte Basim Fargo mit, Präsident der Adventisten im Irak.
Vor Kriegsbeginn hätten rund 500 aktive Adventisten im Irak gewohnt, die sich in Kirchgemeinden in Bagdad, Mosul und Kirkuk versammelten. 2003, nach Kriegsbeginn, hätten viele Christen wegen der allgegenwärtigen Gewalt, den Entführungen und Explosionen den Irak Richtung Jordanien und Syrien verlassen, so Fargo. 90 Prozent der irakischen Adventisten habe sich ins Ausland abgesetzt, zehn adventistische Familien hätten sich im Nordirak niedergelassen,
„Wir sind erstaunt und dankbar, dass Gott uns eine Türe im bürgerkriegsversehrten Irak geöffnet hat“, so Fargo. Es sei ein Traum wahr geworden, denn noch vor zehn Jahren hätte es niemand für möglich gehalten, im Nordirak, wo es keine Adventisten gab, die Arbeit aufzunehmen, betonte der Präsident. Er bete darum, dass es Pastor Wehbe und den adventistischen Familien im Nordirak gelinge, eine starke christliche Gemeinde zu bauen, die sich um die Menschen kümmere, betonte Fargo.
„Wir haben in Bagdad noch immer eine grosse Kirche, in der sich einige Gottesdienstbesucher versammeln“, sagte Kjell Aune, Leiter der Adventisten im Mittleren Osten.
Viermal wurde das adventistische Gotteshaus in Bagdad von Begleitschäden anderer Bombenanschläge mitbetroffen. Im Jahr 2004 war die Kirche das Ziel eines Autobombenanschlags mit 150 Kilogramm Sprengstoff.