Die ungeklärte Erschiessung von Mark Duggan durch die Polizei in Tottenham hat zu Krawallen auch in anderen Londoner Stadtteilen geführt, die auf Bristol, Birmingham und Liverpool übergegriffen haben. Um für den Frieden in ihrer Nachbarschaft einzustehen, würden adventistische Jugendliche am 9. und 10. August in Tottenham bei der U-Bahnhaltestelle „Seven Sisters“ eine Kundgebung durchführen und die Passanten auffordern, sich ebenfalls für den Frieden einzusetzen, heisst es in einer Medienmitteilung der britischen Adventisten.
„Was in Tottenham passiert ist, stimmt uns traurig und besorgt“, sagte Pastor Sam Davis, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südengland. Der Tod von Mark Duggan habe viele zu Recht nach den Umständen seiner Erschiessung durch die Polizei fragen lassen. „Das kann jedoch nie mutwillige Gewalt, Zerstörung von Eigentum, Plünderung und Vandalismus rechtfertigen, die auf den Protest folgten“, so Davis.
Die Krawalle liessen die Freikirche nicht unberührt, sondern beeinträchtigten ihre Mitglieder unmittelbar, da sie in den betroffenen Stadtteilen lebten, arbeiteten und kirchliche Veranstaltungen durchführten, stellte Pastor Richard de Lisser, Abteilungsleiter für Kommunikation der Adventisten in Südengland fest. Adventisten seien Teil der Gesellschaft und hätten ein Anrecht, die bürgerlichen Freiheiten, wie Bewegungsfreiheit, Meinungsäusserungsfreiheit, Schutz von Leib und Leben sowie des Eigentums, in Anspruch zu nehmen, betonte Pastor Davis.
„Samstagnacht haben die Protestierenden leider die Grenze einer geordneten Gesellschaft überschritten und die Rechte vieler, die in Tottenham leben, missachtet. Das kann nicht akzeptiert werden“, unterstrich Sam Davis. Er forderte seine Kirchenmitglieder auf, in kleinen Gruppen und in den Gottesdiensten für den Frieden in der Gesellschaft zu beten und sich selbst dafür einzusetzen.
Im Grossraum London gibt es 120 adventistische Kirchgemeinden.