Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Vietnam hat in der Tay Ninh Provinz, rund 100 Kilometer nordwestlich Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals Saigon), mit 2.350 Bauern ein dreijähriges Kuh-Bank- und Entwicklungsprojekt (CBCD) zur Verbesserung der Lebensbedingungen der verarmten Gemeinden gestartet, teilt ADRA International mit.
Im Kuh-Bank-Projekt bekomme der Bauer eine Kuh ausgeliehen, so ADRA. Wenn sie ein Kalb zur Welt bringe, werde dieses an die Kuh-Bank zurückgegeben, um weitere Bauern ins Projekt einzubeziehen. In diesem Projekt werde Tierpflege vermittelt und Wissen über Impfungen, Ernährung, Bau eines Unterstandes, Verwendung von Gülle, Pflege von trächtigen Kühen und von Kälbern. Gleichzeitig erhielten die Bauern zur Bewirtschaftung ihrer Felder auch kleine Darlehen, die sie während der Projektdauer verzinsen und zurückzahlen müssen.
Laut ADRA Vietnam leben in der Tay Ninh Provinz über eine Million Menschen, die von der Landwirtschaft abhängig sind und aufgrund schlechter Böden und unzureichender Erträge den Teufelskreis der Armut nicht durchbrechen können. Das CBCD-Programm ziele auf die Steigerung der Haushaltseinkommen durch Vermittlung von Fachkenntnissen in der Tierhaltung, aber auch durch die Ausbildung der Lokalbehörden und Bauern in alternativen und nachhaltigen Anbaumethoden. Zudem sollen in zwei Distrikten 42 Bauernvereinigungen gebildet werden, die als Kuh-Bank-Filialen agieren. ADRA-Spezialisten begleiteten das Dreijahresprojekt intensiv, so das Hilfswerk.
Zusätzlich werde ADRA Vietnam in Zusammenarbeit mit Frauenvereinigungen und Gemeindebehörden die Bevölkerung befähigen, Initiativen im Gemeinwesen zu ergreifen, die in den kommenden Jahren positive Auswirkungen haben werden, wie Zugang zu Trinkwasser, Schutz der Umwelt und Förderung der Gesundheit sowie der sozialen Sicherheit. Diese Aspekte des Projekts sollen durch die Erträge der Kuh-Bank finanziert werden, teilte ADRA mit.
Das Dreijahresprojekt kostet 241.600 Franken (208.000 Euro) und wird von ADRA Neuseeland finanziert.