Seit einigen Tagen erscheint in verschiedenen Zeitungen ein Inserat der Schweizerischen Volkspartei (SVP) mit dem Titel: „Kosovaren schlitzen Schweizer auf!“. Die röm.-kath. Bischofskonferenz (SBK) protestiere „aufs Schärfste“ gegen die „gotteslästerliche Menschenverachtung“ dieses „Hetzinserates“, heisst es in einer Medienmitteilung der Kommission für Medien und Kommunikation sowie der Dienststelle Migratio der SBK vom 25. August.
Im Inserat werde ein Verbrechen zweier Täter zu einem Verbrechen einer ganzen Volksgruppe gemacht und unverhohlen der Hass einer Volksgruppe auf eine andere geschürt. Die Veröffentlichung stelle einen erneuten Dammbruch in der politischen Kultur der Schweiz dar.
Die Schweizer Bischofskonferenz fordere alle Verantwortlichen in den Medien auf, einer solch gotteslästerlichen Menschenverachtung keinen Platz mehr einzuräumen. Sie appelliere an die Verantwortung der Medien gegen Hetze und Hass einzutreten. Denjenigen Medienschaffenden, welche die Publikation des Inserates abgelehnt hätten, danke die Bischofskonferenz ausdrücklich.
Der Präsident der Deutschschweizer Adventisten, Pastor Günther Maurer, wies gegenüber dem APD darauf hin, dass seine Freikirche die Kampagne „Fairplay im Wahlkampf“ der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) unterstütze und deshalb gegenüber solchen Hetzinseraten nicht schweigen wolle. „Die Ausgrenzung und pauschale Kriminalisierung der Angehörigen einer Volksgruppe verletzt ihre Menschenwürde“, so Maurer „und dagegen wenden wir uns.“
Kirchen protestieren gegen SVP-Inserate
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