Die römisch-katholische, die protestantische „Vereinigte Kirche Sambias“ (UCZ) sowie die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben gemeinsam mit weiteren Kirchen in ihren Gottesdiensten die Gläubigen im Zusammenhang mit den am 20. September stattfindenden Präsidentschafts-, Parlaments- und Regierungsratswahlen aufgefordert, an den Wahlen teilzunehmen und der Gewalt abzusagen, auch wenn nicht ihre bevorzugte Partei die Wahlen gewinne, berichtete die „Times of Zambia“.
Der amtierende Präsident Rupiah Banda werfe seinem Herausforderer Michael Sata vor, die Rechte der Homosexuellen zu verteidigen – was in einem Land, das der Homosexualität gegenüber feindlich eingestellt sei, einen massiven Vorwurf bedeute, berichtet die Deutsche Welle (DW). Sata hingegen werfe dem Präsidenten vor, den Ausverkauf Sambias an China zu betreiben. Laut DW fänden die Wahlen in einer aufgereizten Stimmung statt, da ihnen eine Schmutzkampagne vorausgegangen sei.
Charles Chilinda, röm.-kath. Pfarrer, habe die Sambier in seiner Predigt aufgerufen, den Frieden zu bewahren und selbst Botschafter des Friedens zu werden, berichtet die „Times of Zambia“. Die Sambier sollten es nicht zulassen, dass die erreichten Entwicklungsfortschritte durch Gewalt nach den Wahlen wieder zunichte gemacht würden. Aus der gemeinsamen pastoralen Erklärung dreier kirchlicher Gremien Sambias habe Chilinda die Qualitäten einer politischen Führungspersönlichkeit, die Christen wählen sollten, zitiert: Sie müsse klare und überzeugende politische, wirtschaftliche sowie soziale Programme präsentieren, die eine grössere Chance böten, die Armut und die Erniedrigung sowie Abwertung von Menschen in der Gesellschaft abbauen zu helfen.
Laut dem Bericht habe die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Samstag, 17. September einen landesweiten Gebets- und Fastentag für den Erhalt des Friedens während und nach den Wahlen durchgeführt. Pastor Emmanuel Mwewa, adventistischer Erziehungssekretär der Luapula Kirchenverwaltung in Mansa, habe die politischen Parteien aufgefordert, im Interesse der „Mutter Sambia“, den Frieden zu bewahren, unabhängig vom Ausgang der Wahlen. Er habe den verschiedenen politischen Parteien geraten, ihre Kader anzuhalten, den von den Wahlbehörden verabschiedeten Verhaltenskodex einzuhalten.
Sambia ist ein Binnenland im südlichen Afrika mit 10 Millionen Einwohnern. Die Adventisten sind in Sambia seit 105 Jahren tätig und hatten 2009 rund 660'000 erwachsen getaufte Mitglieder. Nebst der Zambia Adventist University, führt die Kirche 23 Grundschulen, ein College, eine Augenklinik in Lusaka und zehn weitere Krankenhäuser bzw. Ambulatorien, sowie einen Verlag.