Facebook ist nichts für Grundschüler - Soziale Netzwerke werden unterschätzt

Stuttgart/Deutschland | 23.02.2012 | APD | Medien

Zwei Fünftel der Internetnutzer zwischen sechs und dreizehn Jahren sind bei einem sozialen Netzwerk angemeldet. Nach Angaben der aktuellen KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest ist jeder dritte Internetnutzer im Alter von zehn bis elf Jahren Mitglied einer Community. Eine besorgniserregende Zahl, da viele soziale Netzwerke eigentlich erst ab 13 Jahren zugelassen seien, meinte der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg, Thomas Langheinrich. In den Schulen und bei den Eltern bestehe deshalb Aufklärungsbedarf. „Wenn der Wunsch eines eigenen Facebook-Accounts von den Kindern kommt, sollten dies die Eltern hinterfragen. Facebook ist ein Angebot für Erwachsene und als Einstieg in die Welt der Sozialen Netzwerke für Kinder ungeeignet, da sie sich über die Konsequenzen ihrer Kommunikation im Netzwerk noch nicht richtig bewusst sind.“

Gerade Sicherheit im Netz sei die grosse Herausforderung für Anbieter, für Eltern und vor allem für Kinder und Jugendliche. „Das Medium Internet bietet grosse Chancen. Wichtig ist aber auch, sich der Risiken bewusst zu sein“, rät die Leiterin des Referats Chats, Messenger und Communitys von jugendschutz.net, Katja Knierim. So unternehme der Marktführer Facebook bisher keine ausreichenden Anstrengungen, die Konfrontation von Kindern und Jugendlichen mit ungeeigneten Inhalten zu reduzieren. „Im Konkurrenzkampf mit Google+ schafft Facebook immer neue Features, wie die Chronik oder die Gesichtserkennung, ohne mögliche Risiken für Kinder und Jugendliche zu verringern", warnte Knierim.

Wo ihre Kinder sicher unterwegs sind und wie junge User die Herausforderungen meistern können, würden Eltern auf chatten-ohne.risiko.net erfahren, einem gemeinsamen Projekt der LFK Baden-Württemberg und jugendschutz.net. Die Website präsentiere die Ergebnisse fünfjähriger Recherchen: Hier könnten sich Eltern über Faszination und Risiken der Online-Kommunikation informieren und fänden die wichtigsten Sicherheitstipps zur Weitergabe an ihre Kinder. Der Chat-Atlas bewerte die Sicherheit beliebter Kommunikationsangebote und gebe Tipps, durch welche Einstellungen sich die Nutzer besser schützen könnten.

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